Wunderheiler in Afrika behandeln Ebola nicht mehr
Viele Menschen in Westafrika haben bei Ebola-Infektionen nur ihren Wunderheilern und Dorfdoktoren vertraut. Die intensive Aufklärungsarbeit hat nun bei vielen Heilern gefruchtet.
Ebola ist von vielen Menschen in Westafrika nicht ernst genommen worden. Den Hilfsorganisationen aus fremden Ländern wurde kein Vertrauen geschenkt. Lediglich regionale und traditionelle Wunderheiler durften den Kranken helfen. Nach viel Aufklärungsarbeit weigern sich diese Wunderdoktoren nun, Ebola-Patienten zu behandeln.
Ebola als Auswirkung von Hexenkunst
Als Ebola zum ersten Mal auftauchte, gingen die Menschen zu traditionellen Heilern. Denn dem öffentlichen Gesundheitssystem vertrauen in Westafrika die wenigsten. Doch die Wunderdoktoren wussten nichts über Ebola, verschrieben Kräuter und Bäder in Salzwasser. Oft wurde der Glaube verbreitet, dass Ebola eine Auswirkung von Hexenkunst sei.
Traditionelle Heiler können nichts gegen Ebola tun
Die Meinung der Menschen konnte sich erst ändern, als traditionelle Heiler selbst an Ebola erkrankten. Das hat der Bevölkerung die Augen geöffnet. Nach den Berichten von Ebola-Patienten, die durch westliche Medizin geheilt wurden, wandten sich immer mehr Menschen von traditionellen Heiltechniken ab. Doch auch, wenn sie sich an westliche Mediziner wenden, ist die Gefahr noch groß. Denn es gibt viel zu wenig Ärzte in Westafrika.
Dennoch ist es gut, dass die Wunderheiler nicht weiter versprechen, die Menschen von Ebola befreien zu können. Der traditionelle Heiler Fallah James aus Sierra Leone zum Beispiel gibt zu: "Ich weiß nur, dass das Virus ansteckend ist und habe deshalb beschlossen, keine Ebola-Patienten mehr zu behandeln." Kopfschmerzen und gebrochene Beine könne er behandeln. Gegen das Virus aber sei er machtlos. dpa/sh
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