Zahl der Zwillingsgeburten hat sich in reichen Ländern fast verdoppelt
In den reichen Ländern der Welt werden immer mehr Zwillinge geoboren. Hauptgrund ist die Zunahme künstlicher Befruchtungen. Warum die Forscher in der Entwicklung eine Gefahr sehen.
Die Zahl der Zwillingsgeburten hat sich laut einer neuen Studie in den reichen Ländern fast verdoppelt seit 1975. In Deutschland habe die Zahl von 9,2 pro tausend Geburten im Jahr 1975 auf 17,4 im Jahr 2011 zugelegt, schrieben die Forscher in der am Montag in der Zeitschrift "Population and Development Review" veröffentlichten Studie. In anderen wohlhabenden Ländern wurde eine ähnliche Entwicklung registriert.
Demnach stieg die Zahl in den USA von 9,5 auf 16,9, in Großbritannien von 9,9 auf 16,1, in Frankreich von 9,3 auf 17,4, in Dänemark von 9,6 auf 21,2 und in Südkorea von 5,0 auf 14,6. Die Forscher führten den deutlichen Anstieg auf den zunehmenden Einsatz von künstlicher Befruchtung seit den 1970er Jahren zurück. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es mehrere Föten bei einer Schwangerschaft gibt.
"Wir sind uns nicht sicher, ob die Zahl weiter steigt, doch die Daten werden zunehmend als öffentliche Gesundheitskrise betrachtet", sagte der Koautor Gilles Pison vom französischen Forschungsinstitut Ined. Zwillingsgeburten sind nicht nur gefährlicher für die Mutter, sondern Zwillinge werden auch öfter verfrüht geboren, haben ein geringeres Geburtsgewicht und sterben leichter in der Kindheit. afp
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