Heidelberger Virologe: Man könnte Corona einfach laufen lassen
Der Heidelberger Virologe Hans-Georg Kräusslich fordert lockerere Regeln im Umgang mit der Pandemie. Mann könne Corona jetzt einfach laufen lassen.
Die Herbstwelle scheint langsam abzuflachen. Ist das Grund genug, die Corona-Regeln zu lockern? Wenn es nach dem Chefvirologen der Universität Heidelberg Hans-Georg Kräusslich geht, dann ja. Er hat sich für lockerere Regeln im Umgang mit der Corona-Pandemie ausgesprochen.
Laut einem Bericht der Rhein-Neckar-Zeitung hält er es für unnötig, dass sich positiv getestete Menschen auch dann isolieren müssen, wenn sie keine Symptome haben. Man würde bei keiner anderen Krankheit so repressiv vorgehen. "Die Tatsache, wie lange ich PCR-positiv bin, sagt nichts über die Schwere der Erkrankung, und sagt nicht einmal eindeutig, ob jemand noch ansteckend ist", so der Mediziner.
Corona: Vermutlich zahlreiche Neuansteckungen im November und Dezember
Man könnte Corona jetzt einfach laufen lassen meint Kräusslich. "Wenn wir bei Symptomen Masken tragen, wenn wir sensible Einrichtungen und Gruppen besonders schützen, können wir auch aufhören, ständig an Corona zu denken", sagte er im Podcast der Zeitung. Laut dem Virologen gebe es zwar neue Varianten, die das Immunsystem besser unterlaufen könnten. Deshalb dürften sich vermutlich noch im November, spätestens im Dezember zahlreiche Menschen neu anstecken. Doch dabei handle es sich nach wie vor um Omikron-Varianten, die "wohl nicht stärker krank" machten.
Heidelberger Virologe rät bestimmten Gruppen zur Corona-Impfung
Kräusslich rät Menschen über 60 Jahren und solchen mit Vorerkrankungen zu weiteren Corona-Impfungen. Das sollte man handhaben wie bei der Grippe. "Da entscheidet am Ende auch jeder selbst", sagte er. Das sei in der frühen Phase der Corona-Pandemie noch anders gewesen, weil damals die meisten Menschen nicht geschützt gewesen seien.
Corona-Pandemie: Aktuelle Zahlen des RKI
Am Montag (7. November) liegt die Inzidenz laut dem Robert-Koch-Institut bei 260,2. In Bayern ist der Wert mit 185,0 sogar noch niedriger. Die höchste Inzidenz hat aktuell Mecklenburg-Vorpommern mit 387,2. (mit dpa)