250. Geburtstag Gerhausers
Aichacher Stadtarchivar würdigt dessen Leben mit einem Vortrag
Vor 250 Jahren, also im Jahr 1768, wurde der spätere Brauer und Bürgermeister Lorenz Aloys Gerhauser geboren. Der Aichacher Stadtarchivar Christoph Lang würdigt mit einem Vortrag am Dienstag, 17. April, diesen bedeutenden Aichacher. Mit seinem Referat möchte er ein Lebensbild des Menschen Lorenz Aloys Gerhauser in seinen vielen Facetten nachzeichnen. Für Lang zählt Gerhauser zu den interessantesten Persönlichkeiten der Aichacher Geschichte.
Lorenz Aloys Gerhauser kam am 1. Januar 1768 als Sohn der Brauereibesitzerseheleute Maria Victoria und Mathias Gerhauser in Aichach zur Welt. Lorenz Aloys Gerhauser hatte das Lyzeum in Augsburg besucht und hätte sich gerne weiter dem Studium gewidmet, musste aber als einziges Kind die elterliche Brauerei und Gastronomie übernehmen. Schon früh hatte der junge Gerhauser öffentliche Ämter inne. 1806 wurde er zum Bürgermeister gewählt. Die Auswirkungen der Napoleonischen Kriege machten auch Gerhauser stark zu schaffen. In großer Opferbereitschaft bewahrte er durch private Zahlungen die Stadt vor der Plünderung durch französische Einheiten. Die Einquartierung von Truppen belasteten die Brauerei zudem stark. Im Stadtmuseum zeugt noch heute eine 15 Meter lange und ein Meter hohe Papierbahn von den vielen Tausend Soldaten, die zwischen 1796 und 1816 allein bei Gerhauser einquartiert waren. Die Belastungen dieser Kriege, vor allem aber persönliche Misswirtschaft trieben Gerhauser in den finanziellen Ruin. In seinen letzten Jahren lebte er völlig verarmt in einer Bäckerei zur Miete. Zu seinen Schulden kam auch privates Leid: Er musste drei Ehefrauen und vierzehn Kinder zu Grabe tragen. Von besonderer Bedeutung ist er aber nicht nur als Protagonist einer Umbruchszeit. Gerhauser dokumentierte akribisch die Veränderungen seiner Zeit.
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