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Foto: Helene Monzer
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Pfarrer Adolf Nießner kam zum Patrozinium zu Ehren des heiligen Magnus nach Kühbach und zelebrierte mit Pfarrer Paul Mahl die Messe.

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Nach dem Gottesdienst nutzten die Kirchenbesucher die Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit dem ehemaligen Pfarrer Adolf Nießner.

Kirche
12.09.2018

Adolf Nießner feiert in Kühbach Patrozinium

Von Helene Monzer

Ehemaliger Pfarrer zelebriert mit Paul Mahl den Festgottesdienst. Dabei spielt auch ein wertvolles Messgewand eine Rolle.

Zum Fest des Kirchenheiligen St. Magnus kam Pfarrer Adolf Nießner nach Kühbach. Der ehemalige Kühbacher Pfarrer zelebrierte mit Pfarrer Paul Mahl den Gottesdienst zum Patrozinium. Im Altarraum war ein altes Messgewand ausgestellt, das die Äbtissin Helene von Lerchenfeld zur Weihe der Kirche hatte anfertigen lassen. Nach dem Gottesdienst nahmen die Kirchenbesucher, darunter viele ehemalige Ministranten, die Gelegenheit wahr, den ehemaligen Pfarrer zu treffen. Pfarrer Nießner war von September 1986 bis September 1995 Pfarrer in Kühbach gewesen.

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Zu Beginn seiner Predigt sagte Nießner: „Ein schönes Gefühl, wieder hier stehen zu dürfen, hier in dieser schönen Kirche. Irgendwie kommt es mir wie gestern vor, als ich zum ersten Mal hier stand im September 1986.“ Er denke oft und gerne an die Jahre zurück, da er in Kühbach habe Pfarrer sein dürfen, so Nießner weiter.

Er erinnerte sich besonders an die 300-Jahr-Feier der Kirche St. Magnus vor 29 Jahren. Dabei war er mit Vertretern aus Pfarrei und Politik sowie zwölf Benediktinerinnen und Graf Philipp von Lerchenfeld mit seiner Gattin in die Kirche eingezogen. Für die Benediktinerinnen ist Kühbach bis heute ihr Mutterkloster, von dem sie abstammen. Im Benediktinerinnenkloster in Fulda hängt am Eingangsraum ein großer Stich mit der Abbildung des Klosters St. Magnus in Kühbach.

Ein beeindruckendes Messgewand

Aus Kirchenführern von Karl Christl und Rudolf Wagner sowie persönlichen Gesprächen weiß Nießner, dass die Äbtissin beim Bau der Kühbacher Kirche Helene von Lerchenfeld hieß und aus dem Schloss in Prüfening bei Regensburg kam. Schon 40 Jahre vorher war eine Äbtissin aus dem gleichen Schloss gekommen: Francisca von Lerchenfeld (1638-1643). Sie verstand es, ihr Kloster auch im Dreißigjährigen Krieg zu führen. Doch sie musste Plünderungen durch die Schweden erleben und starb schließlich bei der Vertreibung aus dem Kühbacher Kloster. Bald ging es aber wieder aufwärts und das Kloster erholte sich unter der Leitung der nächsten zwei Äbtissinnen.

Als 1685 die junge Schwester Helene zur Äbtissin gewählt wurde, begann die gigantische Bautätigkeit. Helene von Lerchenfeld ließ zunächst die Kirche neu erstehen, dann wurden die Klosteranlagen erneuert und erweitert. Möglich wurde dies wohl nur durch die kräftige Unterstützung des Hauses Lerchenfeld in Prüfening. Zur Weihe der Kirche ließ die Äbtissin ein eigenes Messgewand fertigen, das sich noch heute in Kühbachs Kirche befindet.

Nießner erinnerte sich, dass es sich in einem sehr schlechten Zustand befand, als er noch in Kühbach Pfarrer war. Bei der 300-Jahr-Feier zeigte er es nach dem Gottesdienst Graf Philipp von Lerchenfeld, der entfernt mit der großen Äbtissin verwandt war. Dieser war beeindruckt von dem Messgewand, in dem auch das Stammwappen eingewebt ist. Er bat, es bald renovieren zu lassen und ihm die Rechnung zu schicken. Laut einem Gutachten kostete die Renovierung 12000 D-Mark. Graf Philipp von Lerchenfeld war lange Bundestagsabgeordneter und dann Landtagsabgeordneter sowie Vorsitzender des Diözesankomitees der Diözese Regensburg. Er starb im Dezember vergangenen Jahres im Alter von 65 Jahren.

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