
Doktor Friedrich Pürner: Vom Automechaniker ins Gesundheitsamt


Der 50-jährige ist Nachfolger von Michael Hennig. Der Facharzt und Epidemiologe will vor allem für die Bürger da sein. Der Landkreis hat schon Pläne mit ihm.
Ein gelernter Automechaniker steht nun an der Spitze des Staatlichen Gesundheitsamts Aichach-Friedberg: Dr. Friedrich Pürner ist natürlich auch Mediziner. Der Epidemiologe und Facharzt für öffentliches Gesundheitswesen ist Nachfolger von Dr. Michael Hennig, der Ende November in den Ruhestand gegangen ist. Landrat Klaus Metzger schätzte sich bei Pürners Vorstellung gestern „sehr glücklich, dass wir ihn haben“. Zumal, wie Metzger sagte, auf das Gesundheitsamt neue Aufgaben zukämen.
Pürner selbst brachte auf den Punkt, wo der Beruf des Automechanikers und des Arztes nahe beieinander liegen: Irgendetwas funktioniert nicht, und beide versuchen, das in Ordnung zu bringen. „Ich kann’s nicht haben, wenn irgendwo ein ungelöstes Problem liegt“, sagt Pürner. Lernen, Wissen anzusammeln, sei sein Hobby, erzählt der 50-Jährige. Davon zeugt sein Lebenslauf (siehe Infokasten).
Das Gesundheitsamt leitet Pürner als Medizinalrat nun seit 1. Februar. Das Team besteht aus vier Ärzten, zwei Hygienekontrolleuren, drei Sozialmedizinischen Assistentinnen (SMA) und drei Verwaltungskräften. Zuständig ist das Amt für den Infektionsschutz bei meldepflichtigen Erkrankungen, die Begehung der medizinischen Einrichtungen im Kreis, die Hygiene in der Trinkwasserversorgung und bei den Badegewässern, die Schuleingangsuntersuchungen und für Gutachten für Kranke im Staatsdienst. Bei den Schuleingangsuntersuchungen gibt es heuer wegen eines personellen Engpasses Probleme: Etwa ein Drittel der Kinder konnte nicht vor der Schuleinschreibung untersucht werden. Dabei geht es vor allem um das Seh-, Hör- und Sprachvermögen. Pürner hofft, dass dieses Problem bald gelöst ist.
Friedrich Pürner: Das ist der neue Leiter des Gesundheitsamtes
Pürner sieht seine neue Aufgabe mit ihrem breiten Spektrum als Herausforderung. Er hat sich vorgenommen, das Gesundheitsamt den Bürgern näher zu bringen. Im April zur bayerischen Impfwoche will das Team an den Beruflichen Schulen über das Impfen aufklären, im Herbst soll eventuell ein Projekt zum Thema „Gesundheit im Alter“ stattfinden. Auch an Schulen wolle man gerne gehen, sagt Pürner. Der Prävention misst er große Bedeutung bei. „Dadurch kann man viel Leid verhindern.“
Landrat Metzger freut sich über die Expertise, die Pürner mitbringt. Der Landkreis denke darüber nach, „Gesundheitsregion plus“ zu werden. In einer solchen werde zunächst ermittelt, wo die Bürger im Bereich Prävention und Gesundheitsvorsorge Bedarf haben. Zum Beispiel: Gibt es zu wenige Urologen oder Hebammen? In einem Gesundheitsforum beraten dann Vertreter aller Stellen, die mit der Gesundheitsvorsorge zu tun haben, wie dieser Bedarf gedeckt werden kann.
Friedrich Pürner lebt mit seiner Familie seit zehn Jahren im Landkreis Aichach-Friedberg. Er ist verheiratet und hat drei Söhne: einen 17-Jährigen und Zwillinge im Alter von 14 Jahren. Er ist leidenschaftlicher Motorradfahrer und geht gerne mit seiner Familie in den Bergen wandern oder gelegentlich klettern.
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