
Asyl: Landkreis stockt Personal massiv auf


Für die Betreuung, Unterbringung oder die Erstaufnahme von Flüchtlingen sind für 2016 bis zu 36 neue Stellen vorgesehen. Das Thema bindet über 15 Prozent der Kapazitäten im Landratsamt.
Die Aufgabengebiete eines Landratsamtes sind nur zu einem kleinen Teil konjunkturabhängig. Aber auch in so einer Behörde gibt es immer wieder Veränderungen beim Arbeitsaufkommen der verschiedenen „Geschäftsfelder“. Eine so enorme Entwicklung eines Aufgabengebiets wie derzeit haben Personalchef Georg Großhauser und auch langgediente Mitarbeiter des „Blauen Palais“ aber noch nie erlebt. Vor vier Jahren reichten im ganzen Haus über alle Bereiche von der Ausländerbehörde bis zum Gesundheitsamt etwa zwei Stellen für das Thema Asyl aus. 2014 waren es schon zehn Stellen und Ende September 18 Stellen.
Im nächsten Jahres könnten es, sollte der neue Stellenplan voll ausgeschöpft werden, 54 Vollzeitstellen sein. Das bedeutet: Über 15 Prozent der Arbeitskapazität des Landratsamtes wären dann durch die verschiedenen Aufgaben für die Betreuung, Jugendhilfe, Unterbringung, Statusrecht, Leistungen oder Erstaufnahme gebunden. Derzeit leben rund 1500 Flüchtlinge im Kreis. Im Personalplan des Landratsamtes für 2016 sind rund 40 neue Vollzeitstellen vorgesehen – allein 36 davon für den Bereich Asyl. Nur auf die Stellen bezogen, also nicht auf die Zahl der Mitarbeiter (derzeit 435) entspricht das einem Zuwachs von über zehn Prozent. „Erheblich, räumte Landrat Klaus Metzger ein:„Aber er ist unbedingt nötig“. Darüber gab es gestern in der Sitzung des Kreisausschusses auch überhaupt keine Diskussion. Und das ist ungewöhnlich. Normalerweise haken die Kreisräte nämlich immer ganz genau nach, wenn bei der Vorstellung des Stellenplans im Rahmen der Haushaltsberatungen Forderungen aus dem Amt kommen. Personalkosten sind ja keine einmaligen Kosten. Der Kissinger Bürgermeister Manfred Wolf, in Sachen Kostenkontrolle immer besonders wachsam, sah keine Alternative: Nicht nur die ehrenamtlichen Asylhelfer würden an ihre Grenzen stoßen. Die Mitarbeiter der Verwaltungen hätten immense Belastungen teilweise rund um die Uhr. Landrat Metzger bringt es so auf den Punkt: „Unsre Leute haben sich 2015 aufgearbeitet.“
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