Der Landkreis Aichach-Friedberg hat noch ein „fettes“ Finanzjahr vor sich
Plus Das Wittelsbacher Land kalkuliert für 2021 mit einem weiteren Rekord-Haushalt. Wie geht das zusammen mit der Pandemie, Wirtschaftskrise und der Steuerflaute?
Pandemie, Wirtschaftskrise, Steuereinbrüche – und das Wittelsbacher Land geht vom nächsten Rekordhaushalt aus. Wie passt das zusammen? Nun, der Etat des Landkreises wird vor allem durch die Kreisumlage der 24 Kommunen finanziert.
Die berechnet sich nach der sogenannten Umlagekraft und bezieht sich immer auf die Steuereinnahmen der beiden Städte, fünf Märkte und 17 Gemeinden zwei Jahre zuvor – für den Kreisetat 2021 also auf 2019. Und im Vor-Corona-Jahr flossen die Steuern sozusagen noch wie Milch und Honig. Doch den handelnden Kommunalpolitikern und vor allem Kreiskämmerer Josef Grimmeiß ist natürlich bewusst, dass Aichach-Friedberg mit Zeitverzögerung – also spätestens 2022 – von den Mindereinnahmen betroffen ist und auch schon nächstes Jahr die Kommunen nicht zur Ader lassen kann. Bei der ersten Vorstellung des Zahlenwerkes vor Kurzem im Kreistag war deshalb die Rede von schwierigen Zeiten, dass alles auf den Prüfstand muss, aber an Zukunftsinvestitionen wie die Schulbauten unbedingt festgehalten werden soll. SPD-Fraktionschef Hans-Dieter Kandler, bis Mai Bürgermeister in Mering, wählte einen biblischen Vergleich für die Lage: „Nach sieben fetten Jahren kommen jetzt sieben magere Jahre.“ Der Aichacher Rathauschef Klaus Habermann (SPD), Sprecher der Bürgermeister, wünscht sich, dass der Hebesatz der Kreisumlage zumindest konstant bleibt: Es gelte jetzt, 2020 zu überstehen, denn 2021 sei nicht absehbar.
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