Werden Patienten in den Kliniken an der Paar weggeschickt?
Plus Die Nachricht von leeren Betten in den Kliniken an der Paar sorgt bei unseren Lesern für Unverständnis. Sie haben andere Erfahrungen gemacht
Wolfgang Wittmann aus Friedberg kann nur den Kopf schütteln. „Ich wollte einen Termin bei einem Arzt im Friedberger Krankenhaus. Ich hätte drei Monate lang warten müssen – als Privatpatient“, erzählt er. Daraufhin wandte er sich ans Klinikum Großhadern, wo es nicht nur schneller ging, sondern er auch noch von einem Professor behandelt wurde. Offenbar kein Einzelfall, wie auf unserer Facebookseite im Internet diskutiert wird. Die Nachricht vom drohenden Finanzkollaps der Kliniken an der Paar beschäftigt unsere Leser. Wie gemeldet, haben die beiden Häuser in Aichach und Friedberg einen dramatischen Einnahmerückgang zu verzeichnen. Allein im ersten Quartal 2019 liegt das Minus um eine Million Euro höher als kalkuliert. Hochgerechnet auf das ganze Jahr würde das im Wirtschaftsplan veranschlagte Defizit von 3,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Dies geht aus einer vertraulichen E-Mail des Klinik-Geschäftsführers Krzysztof Kazmierczak hervor, die unserer Zeitung vorliegt. Kazmierczak rät darin zu „radikalen Maßnahmen“, um die Leistungs- und Kostensituation der Kliniken zu stabilisieren. Als Grund für die massive Verschlechterung der finanziellen Lage nennt er sinkende Patientenzahlen. Allein im nagelneuen Aichacher Haus wurde fast ein Viertel weniger Menschen behandelt als im Vorjahreszeitraum. Nur ein Teil davon ist auf die Schließung der Geburtshilfe zurückzuführen.
Kritik von den Lesern auf Facebook
Trotz leerer Betten musste zum Beispiel die Unfallchirurgie Patienten abweisen, weil die gesetzliche Anforderung an die Mindestzahl beim Pflegepersonal nicht erreicht wurde. So berichtet eine Leserin auf unserer Facebookseite: „Vor einigen Tagen sollte mich der Sanka ins kaum einen Kilometer entfernte Friedberger Krankenhaus bringen – abgelehnt, weil voll belegt.“ Sie musste stattdessen in die Uniklinik. „Die Patienten bleiben weg? Oder doch eher Ärzte und Pflegekräfte?“, fragt sich die Frau. Eine andere schreibt: „Die Patienten bleiben weg? Kann mir das einer erklären? Sind Krankenhäuser nicht immer voll besetzt und sie haben keine Betten mehr? In der Notaufnahme muss man grundsätzlich acht Stunden warten, dass ein Arzt kommt.“ Auch in Aichach werden solche Erfahrungen gemacht: „Und wenn man dann ins Krankenhaus geht, weil man ernsthaft ein Problem hat und ausgerechnet an einem Feiertag, wie es bei uns passiert ist, dann wird man angepöbelt, was man sich denn dabei denkt und man solle vorher zum Hausarzt gehen“, schreibt eine weitere Leserin.
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