Auf Holzpfählen erbaut, von Wasser umgeben
Aindling-Pichl Pichl bedeutet "Hügel", altdeutsch auch "Bühel" genannt. Auf einem künstlich angeschütteten Hügel stand wohl auch die ursprüngliche Burg, auf die das jetzige Schloss zurückgeht. Gegründet wurde sie auf Eichenpfählen, die bis heute das Fundament des Schlosses bilden. Urkundlich belegt ist lediglich, dass Pichl im 12. Jahrhundert im Besitz der Scheyerer-Wittelsbacher war. Ein Dokument aus dem Jahr 1135 bezeugt eine Güterschenkung an St. Ulrich und Afra. 1415 belehnt Herzog Ludwig von Bayern Ulrich der Teufel mit Pichl. Seine Nachkommen veräußern 1564 die Liegenschaft an Hans-Georg von Gumppenberg, der das Schloss neu erbauen lässt. Auf die Freiherrn von Gumppenberg aus Pöttmes geht auch das kleine Kirchlein am Ortsrand zurück. Dokumente, wie das Schloss zur damaligen Zeit ausgesehen hat, sind nicht überliefert.
Im 30-jährigen Krieg (1618-1648) wird Schloss Pichl, wie viele Adelssitze, schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Schweden nahmen das Schloss ein und zerstörten es größtenteils. Wieder ging die Hofmark durch verschiedene Hände. 1641 erwarb Hans Albrecht von Fugger das Anwesen. Um 1725 wurde Schloss Pichl in seinem heutigen Erscheinungsbild neu aufgebaut. Gut hundert Jahre später (1835) geht es in den Besitz von Wilhelm Freiherrn von Schaezler über. Sein Vater, der Bankier Lorenz Freiherr von Schaezler, besitzt bereits Schloss Scherneck. Bis Anfang der 1980er-Jahre bleibt Pichl im Familienbesitz.
1973 eröffnet der letzte Besitzer, Manfred Christoph Freiherr von Schaezler - im Volksmund nicht ohne zweideutige Anspielung auch "Pichl-Baron" genannt - nach einer aufwendigen Restaurierung ein Hotel- und Restaurantbetrieb im Schloss. Er hat jedoch keine glückliche Hand damit. 1979 vermietet er das Schloss an den Präventions- und Suchthilfeverein Condrobs, der das Schloss zwei Jahre später dann käuflich erwirbt. Das Schloss selbst ist zu dieser Zeit in einem brauchbaren Zustand und kann ohne große Sanierungsmaßnahmen bezogen werden. Besonders die geräumige Küche und der Speisesaal kommen der zukünftigen Nutzung sehr entgegen. Was noch fehlt, sind Räume für die Verwaltung. Diese werden kurzerhand durch den Umbau des ehemaligen Schweinestalls im Zuge der Arbeitstherapie von den Klienten in Schloss Pichl in eigener Regie geschaffen. Der gegenüberliegende Trakt war früher Kutschhaus und Pferdestall. Heute befinden sich Werkstätten darin, von denen eine auch als Veranstaltungsraum nutzbar ist.
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