Biber dürfen nicht immer kraftvoll zubeißen
Zusmarshausen Eindeutig ein Fall für Gummistiefel. Und ein Fall für Wolfgang Zöttl. Er ist Biberberater im Landkreis Augsburg und stapft nun mit Landwirt Karl Brenner über eine Wiese, die halb unter Wasser steht. Und nicht nur, weil es regnet: Ein eifriger Biber hat es sich an einem Entwässerungsgraben gemütlich gemacht und einige Dämme gebaut. Nun staut sich das Wasser weit in die Wiese hinein. "Ich kann diese Fläche nicht bewirtschaften", klagt Brenner und zeigt dem Biberberater die Bauwerke des Bibers. Seit neun Jahren ist Zöttl als Experte für die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt im Einsatz, vor Kurzem setzte die Behörde aufgrund des enorm gestiegenen Bedarfs vier weitere Berater ein. "Das habe ich in der Augsburger Allgemeinen gelesen und daraufhin angerufen", berichtet Landwirt Brenner.
Ein Ortstermin wurde also vereinbart, die Örtlichkeiten begutachtet und das Urteil des Biberexperten ist rasch gefällt: "Hier ist kein Biberwohnbau, der Damm kann beseitigt werden." Danach will Zöttl ins Rathaus nach Zusmarshausen fahren, gleich am Tag danach soll der Bauhof anrücken und zunächst an einer Stelle die Bauten entfernen, später, wenn das Wasser etwas zurückgewichen ist, noch an einer anderen.
"Doch das ist oft vergeblich, wenn man zusätzlich nichts macht", weiß auch Anja Mayr von der Unteren Naturschutzbehörde. Ein Fehler, den viele Landwirte bei der eigenmächtigen (und nicht erlaubten) Beseitigung der Biberbauten machen. "Schwimmkanister sind eine der Methoden, die sich als wirksam erwiesen haben", so Mayr. Gemeint sind mit Kieselsteinen gefüllte Plastikkanister, die in einer Reihe aneinandergebunden im Wasser schwimmen und den Biber abschrecken sollen, an jener Stelle noch einmal als Baumeister zu Werke zu gehen. "Ich suche immer nach einer Quelle für grüne Kanister, die in der Natur weniger auffallen als weiße", erzählt Zöttl.
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