Der sonderbare Tagebuch-Schreiber von Aichach
Plus Ein Dorflehrer aus Gallenbach hinterließ seine Erlebnisse in Geheimschrift. Einiges ist über ihn bekannt. Doch sein Buch wirft Fragen auf.
Verschlüsselungstechniken faszinieren Menschen auf der ganzen Welt. Im Tagebuch in Geheimschrift, das 2011 im Aichacher Stadtarchiv gefunden wurde, hat der Autor statt Buchstaben nur Zahlen und selbst erfundene Zeichen verwendet. So ist das a beispielsweise die 1, das c die 2 und das e die 3. Als letzte Zahl verwendet er die 0, die das t ersetzt. Obwohl der Code dieses Tagebuchs bereits geknackt wurde, sind nach wie vor viele Fragen offen, denen der Aichacher Stadtarchivar Christoph Lang in den nächsten Jahren nachgehen will.
Der Volksschullehrer Ignaz Meyer hat das Tagebuch verfasst
Das Tagebuch hatte der Volksschullehrer Ignaz Meyer verfasst, der 1872 in den Aichacher Stadtteil Gallenbach strafversetzt worden war. Dass er es in Geheimschrift schrieb, verwundert nicht, denn seine Erlebnisse und Zwänge waren für die damalige Zeit, von 1870 bis 1879, durchaus ungewöhnlich. Berichtet er auf den 370 erhaltenen Seiten doch „freimütig“ von Alkoholexzessen, seiner Spielsucht und seiner Vorliebe, in Frauenkleidern zu nähen und zu stricken. Kurios sind auch die vielfältigen Ausreden, warum er nicht arbeiten kann. So heißt es einmal: „weil die scheere von der frau auf meinem schreibtische lag that ich heute wieder nichts.“ Zudem verletzt er sich immer wieder bei Stürzen im Rausch und ist dann ebenfalls arbeitsunfähig: „heute liegen geblieben ich hätte durchaus nicht aufstehen können meine nase ist ganz geschwollen und zerfallen.“
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