Konzert: Die Philharmonie Aichach lässt Don Quichotte erwachen

Im Deutschherren-Gymnasium glänzt Solist Joachim Wohlgemuth am Cello mit dem Orchester bei Schuberts Komposition für ein Zwitterinstrument.

Wer kennt nicht die Abenteuer des Ritters Don Quichotte, der mit seinem treuen Knappen Sancho Pansa für seine geliebte Prinzessin Dulcinea sogar gegen Riesen kämpft? Auch der Barock-Komponist Georg Philipp Telemann war von der berühmten Romanfigur Miguel de Cervantes begeistert und komponierte eine humorvolle Musik für den edlen Ritter von der traurigen Gestalt. Das Orchester Philharmonie Aichach unter der Leitung von Ekkard Wohlgemuth lässt ihn bei seinem Konzert in der Aula des Deutschherren-Gymnasiums erwachen, schmachtet mit ihm in herzzerreißendem Liebeskummer und spornt ihn an im Kampf gegen die Windmühlen.

Vielleicht hätte das Publikum mithelfen können, die schmerzvollen Hiebe der Windmühlenflügel abzuwehren oder den störrischen Esel zu überlisten? Das Orchester der Philharmonie Aichach schaffte in der Aula des Deutschherren-Gymnasiums mit Bravour allein, was Georg Philipp Telemann über diese Geschichte komponierte. Telemann hat sein komisches Talent selten so wirkungsvoll unter Beweis gestellt wie mit seiner Suite über den Ritter von der traurigen Gestalt: Mit feinem Gefühl für die tragische Seite der Komik zeichnet er die Abenteuer und Seelenzustände des unglückseligen Edelmannes und seines tollpatschigen Knappen Sancho Pansa nach. So kann diese Suite auch als Prüfstand für die Fähigkeit von Musikern gelten, durch feinfühlige Gestaltung alle Facetten eines Stückes deutlich zu machen. Wohlgemuth und sein Orchester bestehen diese Prüfung tadelsfrei, ihre Interpretation zeugt von Humor und wusste Telemanns fantasievolle Programmmusik charmant zu vermitteln.

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