Diskussion: Nahe Entbindung statt „Babyfabriken“
Mütter, Hebammen, Landrat und Abgeordnete aus Kreis debattieren über Zukunft für Aichacher Station.
Ab und zu „kräht“ ein Baby dazwischen und unterbricht die Diskussionsrunde. Doch das stört an diesem Vormittag nun wirklich überhaupt keinen. Denn es geht ja bei dieser Veranstaltung im Café Koch am Aichacher Stadtplatz genau um sie und ihre Mütter. Wie geht es weiter mit der Geburtshilfe in Aichach? Wie wichtig dieses Thema nach dem Aus der Station noch vor dem Start im nagelneuen Krankenhaus in der Region genommen wird, zeigt allein schon, wer sich den Fragen der zwei dutzend Frauen im Raum stellt: Neben Landrat Klaus Metzger sind auch alle drei Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis zur Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) gekommen. Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka verspricht den Müttern „zu kämpfen und nicht aufzugeben“, damit künftig Kinder in der Aichacher Klinik auf die Welt kommen können. Das ist ganz im Sinne der anwesenden Frauen, die sich einig sind, dass sie bei einer Geburt ein wohnortnahes, kleineres Krankenhaus möglichst mit Ein-Eins-Betreuung durch eine Hebamme einer Entbindung in einer Großklinik vorziehen. Eine junge Mutter aus Pöttmes erzählte, dass für sie schon die Fahrt nach Aichach „sehr knapp war“.
Fehlende Wertschätzung und schlechte Kommunikation für Aus
Pia Petrovic, erst seit Sommer als Hebamme in Aichach, schilderte warum es für sie und ihrer Kolleginnen unter den derzeitigen Bedingungen nicht weitergehen konnte. Nachfrage aus dem Publikum: Lag es neben der Arbeitsbelastung und der schlechten Bezahlung auch an der Klinik-Leitung? Antwort: Es habe an Kommunikation und vielleicht auch die Wertschätzung gemangelt. Für Christina Steinocher, Sprecherin der Hebammen in der Region, liegt bei der Geburtshilfe vieles im Argen und der Landkreis könnten nur einen Teil zur Lösung des Problems beitragen.
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