Ein Therapeut auf vier Pfoten
Ergotherapeutin Gudrun Czekalla aus Aichach und ihr Hund Eiko betreuen Demenzpatienten in einem Seniorenheim in Stadtbergen. Das Tier weckt Erinnerungen.
In nicht einmal fünf Sekunden schafft Eiko, was den meisten Menschen nicht mehr gelingt: Er dringt hinein in die eigene, abgeschottete Welt der acht grauhaarigen Frauen vor ihm. Der Labrador mit dem weiß-goldenen Fell und dem roten Halstuch läuft hin und her zwischen den Sesseln und Bänken, er schnüffelt, sein Schwanz wedelt. Die Frauen streichen dem Hund über den Kopf, über das Fell, manche zaghaft, andere mutiger. „Du bist ja ein ganz Braver“, sagt eine, die Stimme leise und brüchig.
Die Frauen leben in der Dr.-Georg-Frank-Altenhilfe-Stiftung in Stadtbergen im Landkreis Augsburg. Sie alle sind dement, viele erkennen ihre Kinder nicht mehr, nicht ihre Partner oder Freunde. Die Welt um sie herum ist ihnen unverständlich, weil sie Personen, Gegenstände und Situationen nicht einordnen können. Eiko hingegen, mit seinem weichen Fell und der warmen Zunge, strahlt Ruhe aus. Sein Verhalten ist vorhersehbar, er weckt bei den Patientinnen Erinnerungen an die Kindheit oder an eigene Haustiere. Einmal in der Woche kommt Gudrun Czekalla für zwei Stunden mit Eiko in das Seniorenheim.
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