
Endlich: Petersdorf stockt Anzahl der Kommandanten auf

Gemeinderat: Sowohl Alsmoos-Petersdorf als auch Willprechtszell-Schönleiten dürfen künftig jeweils zwei Stellvertreter haben.
Zwei einstimmige Entscheidungen haben die Gemeinderäte in Petersdorf mit Blick auf die beiden Ortsfeuerwehren Willprechtzell-Schönleiten und Alsmoos-Petersdorf gefällt.
Alsmoos-Petersdorf wird im Januar 2019 die Fusion hieb- und stichfest machen (wir berichteten). Beide Wehren im Ortsgebiet haben dann die Option, dem Kommandanten der aktiven Mannschaft zwei Stellvertreter zur Seite zu stellen. Was am Montagabend in einem übersichtlichen Zeitrahmen besprochen und beschlossen wurde, war jedoch das Ende langer Diskussionen, wie einige Mitglieder des Rats in der öffentlichen Sitzung durchblicken ließen.
Heiße Diskussionen zwischen Gemeinderat und Feuerwehr
Petersdorfs Bürgermeister Dietrich Binder erinnerte daran, dass bereits in der vergangenen Sitzung „kontrovers“ darüber diskutiert worden sei, ob die neue Mannschaft von Alsmoos-Petersdorf zwei stellvertretende Kommandanten brauche. Im sich anschließenden Feuerwehrgespräch habe es ebenfalls „unterschiedliche Meinungen“ gegeben, erklärte der Rathauschef.
Von 17 Zuhörern, die zu der Gemeinderatssitzung gekommen waren, waren die Mehrheit Feuerwehrler. Stephan End, Zweiter Bürgermeister und Zweiter Kommandant der Petersdorfer Wehr, dankte ihnen für ihr Kommen.
Er verkniff sich jeden Kommentar zum Feuerwehrgespräch. Darüber wolle er im nicht-öffentlichen Teil einige Worte verlieren, sagte er. Auf Nachfrage betonte er, dass das Gespräch nicht-öffentlich bleiben werde.
Im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung erklärte End vor allem die Arbeit, die in das Führungskonzept der neuen aktiven Mannschaft geflossen sei. Neben den Kommandanten sollen am 25. Januar auch Jugendwart, Gerätewart sowie ein Leiter Atemschutz gewählt werden. End verriet: „Es gibt für alle Posten Kandidaten.“ Das Konzept sieht Schulungen der Mannschaft vor und soll eine solide Einsatz- und Alarmbereitschaft sicherstellen.
Vor allem die Schulung der aktiven Mitglieder sei ein großes Thema und werde auch in Zukunft oberste Priorität haben. Eine Truppe von insgesamt zehn Atemschutzgeräteträgern braucht künftig viel Übung. Das neue Fahrzeug, das Ende 2019 verfügbar sein soll, müsse in kürzester Zeit kompetent beherrscht werden. Die Ausbildung der aktiven Mannschaft und die Jugendarbeit sind weiterzuführen. Das Konzept beinhalte bereits einen Übungsplan für das kommende Jahr sowie eine Aufteilung der immer vielfältiger werdenden Aufgaben, die die Führungsriege einer Feuerwehr zu stemmen habe.
Nicht umsonst sei seit eineinhalb Jahren im Feuerwehrgesetz die Option erwähnt, einen Kommandanten und zwei Stellvertreter zu wählen, erklärte End. Er fragte in die Runde: „Warum soll der Gemeinderat der Feuerwehr diesen Wunsch verwehren?“ Mit dem Verweis, dass auch die zweite Ortsfeuerwehr Willprechtszell-Schönleiten bei Bedarf zwei Stellvertreter bestellen können soll, bahnte er den Weg für ein einheitliches Feuerwehrwesen im Ort.
Robert Langenegger, Gemeinderat und Erster Kommandant der Petersdorfer Wehr, bekräftigte Ends Wunsch und unterstrich, dass der Gesetzeber mit der Option, zwei Stellvertreter zu bestellen, dem gestiegenen Aufwand Rechnung tragen wolle. Langenegger betonte: „Wir können diese Stellen besetzen. Der Bürgermeister muss nicht auf die Suche gehen.“ Langenegger und End sprachen sich für eine namentliche Dokumentation des Abstimmungsergebnisses aus, das jedoch eindeutig ausfiel: Beide Beschlüsse fielen einstimmig. Markus Ehm fehlte bei der Sitzung entschuldigt.
Alsmoos-Petersdorf: Art und Weise stößt der Feuerwehr negativ auf
Robert Brandner erklärte vor der Abstimmung, es sei in seinen Augen nie zur Diskussion gestanden, den Wunsch der Feuerwehr abzulehnen. Robert Weichselbaumer sagte, dass ihm vor allem die Art negativ aufgestoßen sei. Der Satz „wenn die Feuerwehr das so will, braucht der Gemeinderat nicht nachfragen“ koche noch immer in ihm hoch, so Ratsmitglied Weichselbaumer.
Peter Brandner bescheinigte der neu zu gründenden aktiven Mannschaft sein Vertrauen, dass die Gemeinde mit Blick auf die Investitionen ins Feuerwehrhaus und in den neuen Fuhrpark einiges richtig gemacht hat. „Das scheint gut zu klappen“, erklärte er Rat mit Verweis auf die Leistungsabzeichen, die die Wehr erst kürzlich erworben hat.
Er plädierte dafür, die Gemeinde möge die Wehr in ihrem Wunsch unterstützen. Zudem wünschte er sich einen Beschluss, mit dem im Sinne der Gleichbehandlung beider Wehren auch die Freiwillige Feuerwehr Willprechtszell-Schönleiten das Recht bekam, ebenfalls zwei stellvertretende Kommandanten zu bestellen. Auch dieser Beschluss wurde einstimmig angenommen.
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