Finanzpuffer für die Kliniken
Zulässige Kassenkreditlinie wird um elf auf 26 Millionen Euro erhöht. Kreistag verabschiedet einstimmig Nachtragsetat, damit der angeschlagene Eigenbetrieb flüssig bleibt
Kreiskämmerer Josef Grimmeiß war beim Sachvortrag hörbar alles andere als begeistert: Ein Kassenkredit in dieser Höhe sei „sehr ungewöhnlich“. 15 Millionen Euro darf der Eigenbetrieb Kliniken an der Paar schon jetzt aufnehmen, um immer flüssig zu sein und zum Beispiel Gehälter und Rechnungen zu bezahlen. Laut Grimmeiß wäre eigentlich eine Kreditlinie von neun Millionen Euro üblich. Mit dem vom Kreistag in dieser Woche einstimmig beschlossenen Nachtragshaushalt dürfen sich die Kliniken bis zu 26 Millionen Euro kurzfristig auf dem Kapitalmarkt borgen. Aber auch Grimmeiß hat keine andere Lösung, um den Betrieb am Laufen zu halten. Mit seiner Forderung nach einer möglichst scharfen Kalkulation des Klinikdefizits bei den Beratungen für den Haushalt 2020 läuft er im Kreistag eh offene Türen ein.
Mit der Erhöhung der Kassenkredite steht noch lange nicht fest, wie hoch die Verluste der beiden Krankenhäuser sind, die der Landkreis für das Jahr 2020 ausgleichen muss. Die aufgepumpte Finanzspritze soll dem angeschlagenen Eigenbetrieb vor allem über die sogenannte haushaltslose Zeit im nächsten Jahr bringen. Der vom Kreistag im Frühjahr beschlossene neue Etat wird erst nach der Genehmigung durch die Regierung meist im Frühsommer rechtskräftig. So lange können die in wirtschaftliche Schieflage geratenen Klinken nicht warten, und bis dahin gilt der verabschiedete Nachtragsetat, der zu Jahresbeginn in Kraft treten soll, mit dem deutlich höheren Puffer.
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