Geburtshilfe: Landrat fordert bessere Rahmenbedingungen
Klaus Metzger schreibt an Gesundheitsministerin, Simone Strohmayr an Söder. SPD plant Diskussionen.
Das Aus für die Geburtshilfe am neuen Aichacher Krankenhaus bewegt die Menschen weiter. Landrat Klaus Metzger wendet sich in einem offenen Brief an die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml. Die Schließung sei ein „nicht hinnehmbarer Schlag“ für die Bürger im Großraum Aichach und vor allem für die werdenden Mütter. Der gesamte nördliche Landkreis und der südliche Kreis Neuburg-Schrobenhausen sei nun ohne diese im wahrsten Sinne des Wortes „lebensnotwendigen“ Einrichtungen.
Nicht nur die Bevölkerung sei schockiert, sondern auch alle aus der kommunalen Familie, die seit Jahren versuchen, den Standort Aichach mit allen Mitteln zu halten, so Metzger. Es könne nicht im Sinne der Ministerin und schon gar nicht der bayerischen Bevölkerung sein, dass die Geburtshilfen in den kleinen Krankenhäusern im ländlichen Raum geschlossen werden, weil die Rahmenbedingungen für Beleghebammen und -ärzte uninteressant sind. Metzger nennt Arbeitszeiten, steigende Haftpflichtversicherungsbeiträge und Verdienstmöglichkeiten. Wenn für Vor- und Nachsorge die Verdienstmöglichkeiten besser seien als für die Geburt, zeuge dies von grundsätzlichen Fehlentwicklungen im Gesundheitssystem. Viele Hebammen würden sich inzwischen bewusst gegen die Arbeit im Kreißsaal entscheiden. „Diese Entwicklung muss dringend umgekehrt werden“, so Metzger.
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