Gemetzel und Musik in Hudlhub
Mathias Petry hat ein neues Buch herausgebracht. Worum es dabei geht und was sich im Hudlhub-Universum sonst noch tut
Eine Mordserie erschüttert die bayerische Gemeinde Hudlhub. Der Erste, der dran glauben muss, ist ein Geistlicher – und zwar im Swingerclub der ehrenwerten Helga Dürnbichler. Weitere Tote folgen. Die Spur führt zur geheimnisvollen Fondazione Rotonda Tiberiana, die gnadenlos ihre Interessen durchsetzen will und in deren Machenschaften die unterschiedlichsten Personen verstrickt sind: der undurchsichtige Landtagsabgeordnete Ludwig Haderlein, der machtgierige Bürgermeister, der durchtriebene Generalvikar und sogar der liebenswürdige Ortspfarrer und die tapferen Jungs vom Feuerwehrtrupp. Im dritten Band der Hudlhub-Reihe, der den Titel „Gailing. Ein verschwörerisch-kurioser Heimatroman“ trägt, dreht Autor Mathias Petry voll auf.
Starb im ersten Teil „Hudlhub“ lediglich ein Hase, ging es im zweiten Band „Kainegg“ immerhin schon um sechs Leichen. In diesem Buch liegt der Bezugsort vor der Haustüre des Autors. Hintergrund ist einer der wenigen nie aufgedeckten Fälle und vielleicht die rätselhafteste Tat der deutschen Kriminalgeschichte überhaupt: der Sechsfach-Mord in Hinterkaifeck. Auch 94 Jahre nach dem Verbrechen ist unklar, wer die Familie und deren Magd auf dem Einödhof nahe Waidhofen (Landkreis Schrobenhausen-Neuburg) umgebracht hat. Zahlreiche Internetseitenbetreiber versuchen sich in den Ermittlungen, Bücher, Filme und Dokumentationen beschäftigen sich mit der Aufklärung. Der Journalist, Autor und Musiker verlegte die grausame Geschichte in das fiktive Dorf Hudlhub. Ganz in der Nähe des ehemaligen Einödhofs, der kurz nach dem Mord abgerissen wurde, ist Petry aufgewachsen. „Ich habe noch Leute kennengelernt, die dabei waren, die die Toten gesehen haben“, erklärt er. Hinterkaifeck beschäftigt ihn, seit er mit 16 Jahren mit dem Schreiben begonnen hat. Im dritten Band „Gailing“ wird der Leser mit einem richtigen „Gemetzel“ konfrontiert, beschreibt Petry. Auch diesmal hat sich der 54-Jährige wieder eine Woche in ein Zimmer ohne Fernseher eingesperrt. Heraus kam ein Heimatroman, der an einem einzigen Tag in der fiktiven Gemeinde Hudlhub spielt. Die Kapitel tragen keine Überschriften, sondern Uhrzeiten. Durch die enge Taktung der Ereignisse schafft Petry Spannung und Unmittelbarkeit. Seinen Figuren und dem Umfeld, das sich so an jedem beliebigen Fleck in Bayern finden lässt, fühlt man sich als Leser gleich verbunden. Inspiriert haben Petry die Romane „Inferno“ und „Sakrileg“. „Ich wollte ein bisschen Dan Brown in Hudlhub haben“, erzählt der 54-Jährige, der in Hohenwart (Kreis Pfaffenhofen) wohnt und als Redaktionsleiter in Schrobenhausen arbeitet.
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