Nur die Zinspolitik trübt Stimmung
Vorstände der Augusta-Bank lassen beim Termin für Filialen im nördlichen Kreis kein gutes Haar an Entscheidungen der Europäischen Zentralbank. Noch macht Genossenschaft Gewinne, die werden aber schrumpfen
„Wir hatten ein gutes Geschäftsjahr, vielleicht sogar ein sehr gutes.“ Diese Worte formulierte Vorstand Heinrich Stumpf zu Beginn seines Berichts über das Geschäftsjahr der Augusta-Bank bei der Mitgliederversammlung in der Mehrzweckhalle in Affing. Im nördlichen Landkreis betreibt die Genossenschaft vier Filialen und hält zwei Versammlungen ab: in Aichach und in Affing. Dort konnte er 150 Besucher begrüßen, denen er auch weniger erfreuliche Nachrichten kundtat: „Viele Dinge haben uns mit Sorge erfüllt.“ Damit meinte Stumpf in erster Linie die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), die schon seit vier, fünf Jahren anhalte: „Schuldner profitieren davon, Gläubiger und Sparer nicht. Sehr viele Kunden und Sparer werden Jahr für Jahr um Teile ihres Ersparten gebracht.“ Daraus ergäben sich auch Risiken für die Altersvorsorge: „Die staatliche Rente wird immer weniger leisten.“ Was Heinrich Stumpf ebenfalls anprangerte, das war die „überbordende Regulatorik“. Seinen Ausführungen zufolge müsse das Haus jedes Quartal Zehntausende von Daten an die Aufsichtsbehörde melden. Überhaupt nicht anfreunden will sich der Banker auch mit Bestrebungen, ein Sicherungssystem für Einlagen auf europäischer Ebene aufzustellen: „Wir verfügen seit jeher über ein hervorragendes Sicherungssystem.“ Die Geschäftszahlen der Augusta-Bank (siehe Infokasten) weisen in allen Bereichen Steigerungen auf.
Wie Stefan Harnauer, der ebenfalls dem Vorstand angehört, in seinem Vortrag darlegte, ist die Bilanzsumme im abgelaufenen Jahr von 1,36 Milliarden Euro auf 1,38 geklettert. Auch er kritisierte die Zinspolitik der EZB und sprach von einem falschen Weg: „Die deutsche Sparkultur wird ausgehöhlt. Wir sollten uns nicht zu einem Volk der Verschuldung verführen lassen.“ Der Zinsüberschuss belief sich laut Harnauer auf 27,6 Millionen Euro. In diesem Bereich werde es künftig aber „zu deutlichen Reduzierungen im Millionenbereich“ kommen. Außerdem berichtete der Vorstand davon, dass die Augusta-Bank im Jahr 2015 2,8 Millionen Euro für Investitionen ausgab.
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