Getötete Schafe: Je näher der Wolf kommt, umso "böser" wird er
Plus Der Wolf ist weder gut noch böse, sondern wild und damit nicht berechenbar. Die Diskussion, ob er hier sein kann, wird jetzt im Wittelsbacher Land los gehen.
Solange Luchs, Wolf oder gar ein Bär irgendwo in den Alpen oder im Bayerischen Wald durch die Wälder streift, ist die „Gefahr“ weit weg. Eine Mehrheit findet es dann auch gut und sieht es als positive Entwicklung, wenn diese Wildtiere wieder einen Lebensraum in der von uns zum Großteil intensiv genutzten Naturlandschaft finden. Aber je näher der Wolf kommt, umso „böser“ wird er, beziehungsweise steigen Sorgen und Ängste. Vor gut zwei Jahren schon wurde angeblich ein Wolf östlich von Petersdorf, also gar nicht weit weg von Igenhausen gesichtet. Vor gut einem Jahr hat ein Wolf ein Schaf in Biberbach auf der anderen Lechseite gerissen. Jetzt spricht – auch wenn es noch vom Landesamt nicht bestätigt ist – eigentlich alles dafür, dass Isegrim die kleine Schafherde im Wittelsbacher Land regelrecht zerfleischt hat.
Die Einstellung zum Wolf ändert sich, wenn er vor der eigenen Haustüre unterwegs ist
Wenn so ein Raubtier in einem Wald unterwegs ist, in dem man sonst Holz macht, Pilze sammelt, spazieren geht oder Rad fährt, dann verändert sich die Einstellung zur Frage „Wolf – Ja oder nein?“ bei vielen Menschen. Eltern haben Angst um ihre Kinder und auch Erwachsene fühlen sich nicht mehr wohl. Dass hat auch damit zu tun, dass der Mensch in vielen Mythen für den Wolf die Rolle des blutrünstigen Bösewichts reserviert hat. Dass der eigentlich scheue Räuber das nicht ist, dürfte sich herumgesprochen haben. Das Märchen um Rotkäppchen brachte dem Tier das Image einer Bestie ein. Für ihn blieb am Ende nur eines: der Tod. So wie für Tausende andere Tiere, die früher erbarmungslos gejagt und ausgerottet wurden. Kaum ein Tier hat aber nur annähernd eine so starke Wirkung auf Menschen wie der Wolf, weshalb der Naturschutzbund schon mal die Werbekampagne „Rotkäppchen lügt“ ausrief.
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Ist doch schön wenn Wölfe langsam wieder zurück kommen.