Junger Pianist begeistert im Sisi-Schloss
Yojo Christen überzeugt mit seinem Auftritt am Klavier im Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach. Er spielt Klassiker, aber auch eigene Kompositionen
Die Aichacher Kulturszene hat eingeladen – und fast unfassbar war, was der Solist mit Perfektion und an Klangfarben aus dem Flügel im Sisi-Schloss herausholte. Dafür hat Yojo Christen zum Beispiel George Gershwins „Rhapsody in Blue“ bearbeitet, hat die Big-Band-Fassung auf das Klavier adaptiert und auf das Bedeutendste komprimiert. Christen kann sich auch diese Musik auf spannende Weise anverwandeln.
Doch noch klingt diese Rhapsody nicht nach wirklichem Abenteuer. Denn das sollte erst anschließend in Beethovens „Appassionata“ op. 57 kommen: Die ersten Takte gleichen hier einem mysteriösen Vortasten, einem originellen Bekenntnis zum Fantastischen. Yojo Christen scheut weder Gewitter noch knochentrockene Peitschenhiebe, um die Erbarmungslosigkeit von Leidenschaft und Schicksal spürbar zu machen. Doch immer wieder sind feinste poetische Zwischentöne zu hören. Was besonders beeindruckt: Trotz des schier grenzenlos virtuosen Vermögens spürt man in Christens Beethoven-Spiel sehr genau die musikalischen Widerstände, das Ringen des Komponisten mit sich selbst. Spannend, weil hier viele Dinge so frappierend zum Vorschein kommen: die weiche Begleitung der linken Hand, der vielfarbig schillernde Diskant, die zuweilen eigenwilligen Artikulationen und Akzentuierungen. Am Ende bleibt sicher, dass die „Appassionata“ ein Meisterwerk ist, das mit seiner unheimlichen Brillanz und Ursprünglichkeit bis heute fasziniert.
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