Klima und Demografie verändern Wald im Landkreis
Fördergelder für Waldumbau und neue Beratungsstellen sind im „Waldpakt“ vereinbart. Schädlinge und Stürme setzen Forst zu, Besitzer werden immer älter.
Stürme, Schädlingsbefall und Klimawandel – der Wald muss viel verkraften. Und mit ihm die Besitzer des Waldes. Der Waldpakt, den kürzlich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Forstministerin Michaela Kaniber unterzeichneten, soll die bayerische Forstwirtschaft und den ländlichen Raum stärken. Bei einem Informationsnachmittag stellten jetzt Vertreter der Waldbesitzer und der Forstgemeinschaft gemeinsam mit Wolfgang Sailer, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Augsburg, Interessierten die Vereinbarung in einer Waldlichtung bei Griesbeckerzell (Stadt Aichach) vor.
Eine Vereinbarung, die wirklich allen Waldbesitzern zugutekomme, freute sich Peter Erhard, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung (WBV) Aichach. Anders als in anderen Regionen gehört der Wald in Bayern den Kommunen, dem Staat oder Privatleuten. Bewirtschaftet wird er meistens von der Waldbauernvereinigung. Ohne deren Hilfe wäre eine Bewirtschaftung nicht möglich, betonte Marian Freiherr von Gravenreuth, Ehrenpräsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes. Rund 1000 Hektar Betriebsfläche gehören zum Gravenreuthschen Forstbetrieb. Etwa 78 Prozent bestehen aus Nadelhölzern wie Fichte, Kiefer, Douglasie, Lärche oder Tanne. Die verbleibenden 22 Prozent sind Laubbäume. Um Risiken zu minimieren, setzt der Betrieb unter anderem auf Vielfalt bei den Baumarten. Vor allem zwei große Herausforderungen treiben die Waldbesitzer laut Wolfgang Sailer um: der Klimawandel und der demografische Wandel. „Der Wald hat ständig mit sich verändernden Witterungsextremen zu kämpfen.“ Heuer zum Beispiel die lange Trockenphase, in anderen Jahren sind es Starkregenereignisse oder Stürme. Die veränderten klimatischen Bedingungen begünstigen die Entwicklung von Schädlingen. Der demografische Wandel hat zur Folge, dass Waldbesitzer oft nicht mehr in der Region angesiedelt sind. Dazu kommt, dass die Waldbesitzer immer älter werden und nicht mehr in den Wald gehen können. Sailer dazu: „Jüngere müssen oft erst herangeführt werden.“
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