Die ehrenamtlichen Bürgermeister im Landkreis werden weniger.
Kommunalwahlen finden nur alle sechs Jahre statt und sind immer ein Einschnitt. Der Urnengang im Frühjahr 2020 bedeutet für viele Gemeinden im Wittelsbacher Land sogar einen richtigen Wachwechsel: Allein im nördlichen Teil des Landkreises hören dann mindestens sieben langjährige Bürgermeister auf – es könnten sogar noch mehr werden: Josef Schwegler (Obergriesbach) war dann 30 Jahre im Amt, Leonhard Kandler (Baar) 26 Jahre, Johann Lotterschmid (Kühbach) vier Perioden lang also 24 Jahre, Josef Schreier (Schiltberg) 20 Jahre, Tomas Zinnecker (Aindling) und Martin Echter (Sielenbach) jeweils drei Wahlperioden (18 Jahre) und Franz Schindele (Pöttmes) zwölf Jahre. Eine ganze Generation tritt ab, und die Ausnahme Klaus Habermann bestätigt da eher die Regel. Dass der Aichacher Bürgermeister bleiben will, hat sich lange abgezeichnet. Spätestens seit seiner unmissverständlichen Ankündigung vor wenigen Wochen, nicht zu ruhen oder zu rasten, bis die Geburtshilfe im neuen Krankenhaus in seiner Stadt wieder öffnet, war an fünf Fingern abzuzählen, dass er wieder antritt. Denn das könnte unter Umständen auch noch etwas länger dauern.
Mit dem Abschied der kommunalpolitischen Urgesteine geht auch die Zeit der ehrenamtlichen Bürgermeisterei in einem ländlichen Kreis wie Aichach-Friedberg langsam, aber sicher zu Ende. In Hollenbach endete jetzt eine jahrzehntelang meist emotional diskutierte Streitfrage in einem einstimmigen (!) Beschluss des Gemeinderats für einen Wechsel ins Hauptamt ab 2020. Die Bürgermeister im Ehrenamt waren hier mal die Regel und das Hauptamt nur den großen Kommunen vorbehalten. Es wird sie mittelfristig weiter geben, dort, wo es eben persönlich passt, aber sie werden zur Ausnahme. Dazu müssen in einigen Gemeinden Fragen gestellt und Antworten gegeben werden: Kann sich eine kleine Kommune einen hauptamtlichen Bürgermeister leisten? Kann sich eine mittelgroße Gemeinde noch einen ehrenamtlichen Chef leisten? Oder: Kann ein Ehrenamtlicher neben seinem Hauptberuf zeitlich überhaupt noch leisten, was von einem Bürgermeister heute alles verlangt wird? Und: Wer kann als Bürgermeister kandidieren, wenn dieses Amt ab 2020 hauptamtlich/ehrenamtlich ist/bleibt?
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