Krumme Geschäfte eines Viehhändlers
Augsburg Die Branche der Viehhändler muss seit Jahrhunderten mit einem schlechten Ruf leben. Schlitzohrig zu sein, wenn es beim Bauern ums Aushandeln der Preise ging, war da noch der mildeste Vorwurf. Und heute? Zumindest ein Viehhändler aus dem Augsburger Umland hat jetzt diesen Ruf bestätigt. Wegen Urkundenfälschung in 3 323 Fällen und gewerbsmäßigen Betrugs in 1315 Fällen verurteilte ihn gestern das Augsburger Landgericht zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und 25 000 Euro Geldbuße.
Dabei hat der 73-Jährige noch Glück, dass er nicht mehrere Jahre ins Gefängnis muss. Was der Angeklagte weniger seinem Alter, als der Tatsache zu verdanken hat, dass er, als die Polizei im vergangenen Jahr zu ihm kam, sofort ein Geständnis ablegte. Und im Prozess gestern versicherte er unter Tränen, den Landwirten ihren Schaden ersetzen zu wollen. Um das sicherzustellen, verzichtete die erste Strafkammer des Landgerichts, wie sonst üblich, einen Geldbetrag in Höhe der Schadenssumme von 107 000 Euro für die Staatskasse einzuziehen.
Vielmehr verkündete der Vorsitzender Richter Claus Pätzel einen Arrest über diese Summe. Für die nächsten drei Jahre ist damit ist sichergestellt, dass betrogene Landwirte ihr Geld zurückerhalten. Bei den Gerichten in Augsburg und Schwabmünchen sind bereits Dutzende von Zivilklagen anhängig. Allerdings ist der Schaden manchmal nur minimal. Nach Ermittlungen einer Kripobeamtin schwanken die Beträge zwischen fünf und 25 000 Euro. Angeklagt war zunächst ein viel höherer Betrugsschaden von 240 285 Euro. Doch der Viehhändler und sein Verteidiger Gerhard Decker konnten nachweisen, dass der Viehhändler mitunter zum eigenen Nachteil einigen der 167 Landwirte mehr ausbezahlte hatte.
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