Maschinenring: Landwirte leiden unter ihrem Image

VonJohann Eibl

Michael Lutz blickt als alter und neu gewählter Vorsitzender auf ein „extrem schwieriges Jahr 2015“ zurück. Beratungsangebote der Selbsthilfeeinrichtung werden zu wenig in Anspruch genommen

Aichach-Untergriesbach Die Landwirte in unserer Region sind nicht gerade glücklich über das Image, das sie in der Öffentlichkeit haben. Bei der 55. Mitgliederversammlung des Maschinen- und Betriebshilfsrings Aichach im Gasthaus Wagner in Untergriesbach (Stadt Aichach) wurde dieses Thema des Öfteren angesprochen. Über 100 Landwirte waren gekommen, darunter auch eine Reihe von Frauen. „2015 war ein extrem schwieriges Jahr“, erklärte Vorsitzender Michael Lutz eingangs. Er sprach von einem sehr nassen Frühjahr, auf das Hitze und Trockenheit folgten. Außerdem beklagte er die „anhaltend schlechter werdenden Preise“. Daher sollten die Landwirte verstärkt auf eine fachkundige Beratung setzen. Lutz: „Das Angebot wird viel zu wenig in Anspruch genommen.“ Generell meinte er zur Situation der Branche: „Wer seine Kosten im Griff hat, wird auch dieses Tief überstehen.“

Dann fand der Landwirt aus Raderstetten (Gemeinde Sielenbach) kritische Worte. Er prangerte massive Medienkampagnen an. Politiker hätten die Landwirtschaft als ihre Spielwiese entdeckt. Er hat den Eindruck gewonnen, als wolle man die Bauern und ihre Arbeit bewusst an den Rand der Gesellschaft drängen. Um diesem Trend entgegenzuwirken, holte der Vorsitzende ein Hemd mit dem Aufdruck „stark wie Michael“ hervor. Einen Button mit der gleichen Aussage hatte er auf der linken Seite seines Sakkos platziert. Nicht von Arroganz sollte man in dem Zusammenhang sprechen, sondern von Selbstbewusstsein: „Wir lassen uns nicht in die Ecke stellen.“ Dann war ein kurzer Imagefilm zu sehen, in dem es hieß: Deutschland braucht Landwirte, das Leben braucht Landwirte.

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