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Foto: Leonie Prillwitz
Foto: Leonie Prillwitz

So wird der Federhalter umweltfreundlich: Patronen, die man selbst mit Tinte wieder befüllen kann.

Schule
30.08.2018

Nachhaltigkeit zum Schulstart: Mit Tintenfässchen die Umwelt schonen

Von Leonie Prillwitz

Bevor die Schule wieder losgeht, heißt es erst einmal: Shoppen. Wie man dabei die Natur schützen und auch sozial Gutes tun kann.

Nachhaltiger Schulalltag –geht das denn? Maria Voigt findet: Auf jeden Fall. Sie kennt sich mit dem Thema aus, denn sie ist eine der Vorsitzenden des Friedberger Plastikfrei-Stammtisches und außerdem Oberstudienrätin für Biologie und Chemie. Voigt sagt: „Ich wünsche mir mehr Bewusstsein beim Einkaufen. Es gibt so viele Alternativen zu Plastik – man muss nur die Augen offen halten.“

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In Drogeriemärkten und Schreibwarengeschäften dominieren häufig Produkte, die einen hohen Anteil an Plastik enthalten. Hier also ein paar Tipps, damit ein umweltfreundlicher Käufer auch weiß, wonach er Ausschau halten sollte.

Schreibwaren „Holzstifte, recyceltes Papier und Papierschnellhefter beispielsweise sind Dinge, die es sich auf jeden Fall zu kaufen lohnt“, erklärt Voigt. Ebenfalls eine gute Lösung zum Einsparen von Plastikmüll sind wiederverwendbare Füllerkonverter, eine Alternative zu Tintenpatronen. Sie werden mit Tinte aufgefüllt und wie eine normale Füllerpatrone verwendet, mit dem Unterschied, dass der Schüler sie mit dem Tintenfass immer wieder neu auffüllen kann. Die Konverter sind für verschiedene Füllermarken zu einem Preis ab ungefähr vier Euro aufwärts im Internet und in ausgesuchten Schreibwarenläden erhältlich. Von den Schreibwaren mal abgesehen – wie sieht es denn mit dem Schulfrühstück aus?

Brotzeit Voigt empfiehlt als Alternative zur klassischen Tupperdose oder dem in Alu- oder Frischhaltefolie eingewickelten Pausenbrot Boxen aus Edelstahl. Dazu natürlich Flaschen, die ebenfalls wieder benutzt werden können. Da empfehlen sich besonders Edelstahl- oder Glasflaschen. Für Glasflaschen gibt es zum Schutz ja zum Beispiel noch Stoffhüllen. Außerdem bieten sich anstelle von Alu- und Frischhaltefolien auch wiederverwendbare, mit Bienenwachs beschichtete Frischhalte-Wraps an.

Ausrüstung Aber auch bei Schulrucksack, Turnbeutel und Mäppchen lohnt es sich, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Empfehlenswert sind beispielsweise recycelte Materialen, Naturfaserstoffe oder – wie schon in den guten alten Zeiten – Leder. Und was sollte man besser vermeiden? „Einen großen Bogen sollte man um Filzstifte und übermäßig viele Plastikeinbände machen“, erklärt Voigt. „Viele Dinge aus dem letzten Schuljahr, Hefteinbände beispielsweise, können auch im neuen Schuljahr noch einmal verwendet werden.“

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Spenden Ausrangierte und leer geschriebene Filzstifte, Kugelschreiber, Gelroller, Marker, Druckbleistifte, Tipp-Ex-Fläschchen, Füllfederhalter und Patronen sowie Metallstifte finden beim Frauenbund Friedberg übrigens noch Verwendung. Sie können in einer Sammelbox in der Stadtpfarrkirche St. Jakob am Behinderteneingang abgegeben werden. Die Stifte werden dann recycelt und mit dem Erlös unterstützt die Aktion syrische Mädchen in einem Flüchtlingscamp mit Schulmaterialien.

Kosten Sind umweltfreundliche Produkte aber nicht viel teurer? „Meiner Erfahrung nach nicht“, sagt Voigt, die selbst Mutter ist. „Es lohnt sich in jedem Fall, beim Schuleinkauf auch an seine Umwelt zu denken“, findet sie. Vielleicht heißt es statt Glitzer, Glimmer und Filzstiften in allen Duftsorten und Regenbogenfarben in diesem Jahr mal: Tintenfässchen, Recyclingpapier und eine Dose aus Edelstahl. Die schimmert ja immerhin auch ein bisschen.

Wie viel Geld müssen Eltern zum Schulstart eigentlich hinblättern? Hier unsere Geschichte dazu.

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