Nicht nur eine große Feier, sondern lebendiger Glaube

VonBarbara Worschech

Aichach-Friedberg/Inchenhofen Ja geht's denn schon los, mag so manch ein Besucher denken, als kurz nach 13 Uhr der Meringer Spielmannszug musizierend an der Inchenhofener Wallfahrtskirche vorbeizieht. Doch der gibt auf dem Weg zum Arnhofer Stadl den Besuchern des Leonhardiritts nur eine kleine Kostprobe. Die Leute hinter den Absperrungen wippen mit. Erst die wenigsten haben Regenschirme aufgespannt.

Als die Kirchenglocken den Beginn des Umzugs verkünden und der Spielmannszug eine gute halbe Stunde später zurückkehrt, ist das Bild ein anderes. Die Hoffnung, den Ritt trocken verfolgen zu können, hat sich zerschlagen. "Kein guter Draht nach oben", bemerkt ein Zuschauer beiläufig. Doch das sieht Organisator Hans Schweizer anders. Er ist überzeugt, dass der heilige Leonhard mitgeholfen hat, dass Inchenhofen den Umzug nicht wegen der Pferdeseuche absagen musste.

Dann wäre all die Arbeit umsonst gewesen. Und davon steckt eine Menge in dem Umzug. Das wird an vielen Stellen deutlich. So sind etwa die Kulissen der Wagen auch auf der Rückseite dekoriert. Rundherum sind diese mit grünen Girlanden geschmückt, die wiederum von Blumen verziert werden. Dieser Aufwand setzt sich bei den rund 200 Pferden fort. Blumen stecken in den gekämmten Mähnen oder in geflochtenen Pferdeschweifen. Eine Besucherin stupst ihren Mann, deutet auf das weiterlaufende Pferd und ihr entfährt: "schöner Hintern". Dann muss sie selbst lachen.

Aichach Inchenhofen Mickhausen Landkreis Augsburg