
Applaus für Flüchtlingsfamilien

In Obergriesbach haben Bürger die Neuankömmlinge aus Afghanistan mit Applaus empfangen. Die Hilfsbereitschaft ist enorm.
Obergriesbach Sie sind erschöpft, aber froh, endlich angekommen zu sein. Als drei Familien aus Afghanistan am Donnerstagabend aus dem Bus steigen, warten in Obergriesbach bereits einige Freiwillige des Asylkreises sowie eine kleine Gemeinde-Abordnung auf die Neu-Obergriesbacher und spenden herzlichen Willkommensapplaus.
Die Flüchtlinge sind im renovierten alten Sportheim am Bahnhof untergebracht. Oben sind die Schlafräume sowie die Küche. Im Keller ist ein großer Gemeinschaftsraum, der nach und nach eingerichtet werden soll. Hier versammeln sich die Flüchtlinge und Unterstützer, während der Bürgermeister eine kurze Rede hält. Als Übersetzer springt kurzfristig der 15-jährige Martin aus Derching (Friedberg) ein.
Er ist mit seiner Familie seit knapp eineinhalb Jahren in Deutschland und kommt ebenfalls aus dem vom Krieg gebeutelten Afghanistan. Neuankömmling Mustafa sagt: „Uns gefällt es gut. Die Menschen sind sehr nett zu uns und helfen uns sehr.“ Der Familienvater spricht Englisch und hilft bei Verständigungsproblemen.
Obergriesbach und seine Bürger zeigen sich in den ersten Tagen nach der Ankunft der Asylbewerber hilfsbereit. Der Asylkreis zählt mit knapp 50 ehrenamtlichen Helfern zu den größten des Landkreises. So können Arztbesuche, Behördengänge und Einkäufe erledigt werden. Die Kinder tollen herum und freuen sich über Fußbälle vom Sportverein.
Mittlerweile hat auch eine Tischtennisplatte den Weg in die Unterkunft geschafft. Kurz nach der Tischtennisplatte bringt eine Dame aus dem Dorf selbst gebackene Muffins vorbei. Berührungsängste sind schnell überwunden. Maximilian James vom Asylkreis sagt: „Ich bin sehr froh, dass die ersten Tage so super gelaufen sind.“ Er hoffe, dass bald der Deutschunterricht beginnen könne.
Am Sonntag schauen ein paar der Asylbewerber beim Fußballspiel des SV Obergriesbach zu und bejubeln den 6:1-Sieg. „So gut wie unsere Nationalmannschaft“, sagt Mustafa mit einem Lächeln. (maxj)
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