Strom-Autobahn wird eisfest
380-Kilovolt-Leitung mitten durch den Kreis Aichach-Friedberg wird jetzt verstärkt, um Eislasten Stand zu halten. Die Trasse könnte aber auch eine wichtige Rolle in der künftigen Netzplanung spielen.
Aichach Das Reizwort „Stromautobahn“ sorgte in den vergangenen Monaten für Bürgerporteste in Bayern und für Koalitionsstreit in Berlin. In der Region Nordschwaben, besonders im Ries, im Lechgebiet und im nördlichen Teil des Nachbarkreises Neuburg-Schrobenhausen gingen die Wogen hoch – am Wittelsbacher Land ist die Diskussion weitestgehend vorbei gegangen. Dabei verläuft eine bestehende „Stromautobahn“ mitten durch den nördlichen Landkreis (siehe Grafik). Die 380-Kilovolt-Leitung von Meitingen führt über die Lechraingemeinden und das Aichacher Stadtgebiet bei Klingen in Richtung Oberbachern (Bergkirchen, Kreis Dachau). Die Hochspannungstrasse verbindet zwei der drei bayerischen Stromverteilungs-Sternpunkte. Die sitzen an den Atomkraftwerken und hier geht es von Gundremmingen bis Landshut (Ohu). Dazwischen liegt das Lech-Stahlwerk (LSW) in Meitingen – einer der größten Stromverbraucher in ganz Bayern. An der Leitung von Meitingen bis Oberbachern wird jetzt bis zum Herbst gearbeitet. Allerdings geht es dabei nicht um einen Kapazitätsausbau – zumindest noch nicht.
Netzbetreiber Tennet will die sogenannten Winkelmasten verstärken und dabei geht es um den Winter. Bei den aktuellen Hitzerekorden ist der noch meilenweit weg, aber er kommt. Hintergrund sind die enormen Kräfte, die durch Eislasten auf die Masten wirken. Bei extremen Minustemperaturen wirken große statische Kräfte auf die Freileitungen. Im Münsterland in Nordrhein-Westfalen ist die Stromversorgung im Winter 2005 zusammengebrochen, weil 84 Masten unter der Eislast einknickten. Wenn die Trasse der Freileitung die Richtung in einem größeren Winkel ändert, dann wirken auf diese Masten besonders starke Zugkräfte. Laut Tennet-Sprecher Markus Lieberknecht werden jetzt zwölf dieser Winkelmasten in den kommenden Monaten vor dem Winter verstärkt. Die Masten für die 380-Kilovolt-Drehstrom-Leitungen sind zwischen 50 und 70 Meter hoch.
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