Treibjagd: Planloses Töten oder notwendige Pflicht?
Die Methoden der Jäger stoßen nicht überall auf Zustimmung. Umweltschützer fordern ein Umdenken, Jäger und Landwirte sehen wenig Handlungsbedarf
Für Jäger ist sie notwendig und auch Pflicht, um den vorgeschriebenen Schalenwildabschuss zu erfüllen, den Tieren dauernde Störungen zu ersparen und den Wald vom Verbiss zu entlasten. Für andere ist sie planloses Töten, in dem alles geschossen wird, „was vor die Flinte kommt“. So jedenfalls bezeichnet Helmut Schenke, ehemaliger Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz, die Treib- und Drückjagd. Bei einem Spaziergang mit seiner Frau im Pöttmeser Wald machte er im Januar einen für ihn erschreckenden Fund. Auf einem Wildwagen hingen zwei Eichelhäher, drei Fasane, elf Feldhasen und drei erlegte Enten. Jäger hatten sie kurz zuvor bei einer Treibjagd geschossen.
Er könne nicht nachvollziehen warum Tiere, die keine Gefahr für die Umwelt darstellen und geschützt seien, auf diese Weise getötet werden dürfen. Erschüttert habe ihn auch, dass unter den Enten zwei von einer sehr seltenen Art waren. Er fordert deshalb, dass bei der Jagd vorsichtiger vorgegangen werden müsse. Ihm geht es auch weniger um rechtliche Aspekte, vielmehr stören ihn die Ausmaße, die das Ganze angenommen habe. Es sei dringend ein Kompromiss und ein Umdenkenvonnöten, damit für alle Beteiligten, Jäger, Umwelt und Landwirtschaft, das Beste herauskommt. Diese Meinung finde sich auch innerhalb der Jägerschaft, keinesfalls seien dort alle der gleichen Meinung, sagt Schenke.
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