Elektrisches Licht sorgt für Aufregung auf dem Land
Die Oberland-Theatergruppe begeistert in Reicherstein mit „s’Elädrische“ auf und neben der Bühne
Richtig Appetit auf mehr Theater – und auch Kraut mit Knödel – können sich zur Zeit die Gäste beim Volksstück „s’ Elädrische“ von Peter Landstorfer im Pöttmeser Ortsteil Reicherstein holen. Nach der gelungenen Premiere am Freitagabend zeigte die Oberland-Theatergruppe am Samstag und Sonntag zwei weitere bestens besuchte Vorstellungen, für die es viel Applaus gab.
Etwas ungewohnt ist in diesem Jahr der Spielplan der Oberländer. Während schon traditionell die Kinder- und Seniorenvorstellung am Nachmittag vor der Premiere als „Generalprobe in Echtzeit“ gilt, sprachen heuer Termingründe für eine Umstellung. So mussten die Organisatoren um Vorsitzende Raphaela Strobel die Nachmittagsaufführung auf den letzten Saisontag verlegen, und die Premiere gab es diesmal schon am Freitag. Dazu konnte Regisseur Josef Paula auch eine Delegation der Heimatbühne Holzheim und Kreisheimatpfleger Michael Schmidberger als Fachkundige begrüßen. Einmal mehr haben sich Jakob Buchhart und sein Team beim Bühnenbau mächtig ins Zeug gelegt und eine Bauernstube mit passendem Herd und Waschbecken auf die Beine gestellt. Was es allerdings nicht gibt, ist elektrisches Licht, doch das soll kommen und auf dem Hof des Vorreitner Sixt als erstem weit und breit den technischen Fortschritt einläuten. Als dann auch noch die neue Magd Vroni von einer Dreschmaschine bei einem früheren Arbeitgeber berichtet, herrschen unter den Bediensteten und Familienangehörigen gleichermaßen Aufbruchsstimmung und Begeisterung sowie Skepsis und Zweifel an dem „neumodischen Zeug“. Einzig und allein der Bauer selbst ist richtig aus dem Häuschen und kann sein Glück erst fassen, als der Stromer wirklich samt Ausrüstung und Glühbirne vor ihm steht. Typisch für ein Stück von Peter Landstorfer zeigen die von Regisseur Josef Paula bestens instruierten sieben Herren und vier Damen, dass Theater nicht unbedingt ausschließlich auf der Bühne stattfinden muss. Vielmehr nutzen die Akteure den ganzen Saal und binden gekonnt das Publikum mit ein. Ein bisschen Romanze gibt es zwar am Rande, aber die Hauptsache ist und bleibt der technische Fortschritt sowie dessen Fluch und Segen. Philosophisch wird es zwischendurch auch, wenn sich der Scherfanger in einem Monolog über die Ernährung auslässt. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Wie auch in den vergangenen Jahren gibt es zum Abschluss auf der Bühne ein Standbild mit allen aktiv Beteiligen, von den Darstellern mit Regisseur über die Maske bis hin zu den Bühnenbauern und Licht- und Tontechnikern.
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