Warum ein Gartenhaus auf dem Kopf keine Genehmigung braucht
Reaktionen Die ungewöhnliche Idee eines Stotzarder Bauherren hat gestern Fragen aufgeworfen. Wie ist denn das mit dem Baurecht?
Aindling-Stotzard/Aichach Darf man sein Gartenhaus auf den Kopf stellen? Man darf! Die ungewöhnliche und witzige Idee von German Golling aus Stotzard, die wir gestern in unserer Zeitung vorgestellt haben, hat nicht nur viele Reaktionen, sondern auch Nachfragen ausgelöst. Vor allem zum Baurecht und da ist die Sachlage eindeutig. Wer innerorts auf einem Grundstück ein Nebengebäude errichtet, dessen Bruttorauminhalt unterhalb von 75 Kubikmeter liegt, der braucht dazu keine Genehmigung, bestätigt Wolfgang Müller, Sprecher des Landratsamtes in Aichach. Er kann das Gebäude also so bauen wie er will und sein Gartenhäuschen „optisch“ auf den Kopf stellen. Bei den Abstandsflächen, beziehungsweise einer Grenzbebauung, muss er sich dagegen an die geltenden Regelungen halten. Bleibt er unter 50 Kubikmeter und dabei in Breite, Länge, Form innerhalb bestimmter Maße kann der Bauherr sogar ohne Beachtung der Abstandsflächen sein Häuschen errichten. Ausnahme: Bei einem geltenden Bebauungsplan ist anderes vorgeschrieben. Im Beispielfall Stotzard (Markt Aindling) war das Bauamt am Landratsamt laut Müller überhaupt nicht gefragt. Es handelt sich ja um ein verfahrensfreies Vorhaben. Nötig war nur eine isolierte Befreiung der Gemeinde vom Bebauungsplan wegen des Abstands zum Grünstreifen an der Straße. Ganz allgemein schlagen außergewöhnliche Wünsche, Ideen und Vorhaben von Bauherren wie Zinnen, Türme oder Ähnliches nur ganz selten im Landratsamt auf, berichtet Müller. In Bebauungsplänen haben die dafür zuständigen Kommunen vieles festgelegt. Aber auch auf Bauflächen, die keinem Plan unterliegen, komme das kaum vor.
In Rügen, Florida, im Bayerischen Wald oder in Österreich stehen dagegen Häuser auf dem Kopf. Viele davon dienen als Hotels, Museen oder als Freizeit-Attraktionen, eher selten sind sie ein Gartenhaus wie in Stotzard. Die Zimmerei Riess aus Westendorf (Landkreis Augsburg), die das skurrile Haus gebaut hat, berichtete über eine Menge Reaktionen auf unseren Artikel, berichtet Juniorchef Roland Rieß. Ein neuer Auftrag für so ein Nebengebäude sei aber noch nicht dabei.
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