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Foto: Sebastian Richly
Foto: Sebastian Richly

Immer größerer Andrang herrscht bei der Friedberger Jobbörse in der Stadthalle. Dieses Jahr findet sie bereits am Samstag, 15. September, statt.

Ausbildung
12.09.2018

Wegweiser ins Arbeitsleben: Die Friedberger Jobbörse

Von Thomas Goßner

Hilfe für Schulabgänger bei der Wahl der richtigen Lehrstelle. 44 Aussteller präsentieren über 80 Berufsbilder. Ein Trend zeichnet sich immer stärker ab.

Als Ende der 1990er-Jahre die erste Friedberger Jobbörse auf die Beine gestellt wurde, da scharte sich nur eine Handvoll Firmen im Foyer der Friedberger Stadthalle. Heuer findet von Berufsinformationstag zum 21. Mal statt, und die Organisatoren führen eine Warteliste – trotz des mittlerweile erfolgten Umzugs in die Stadthalle selbst. 44 Aussteller präsentieren über 80 Berufe und helfen Schulabgängern dabei, den richtigen Einstieg ins Arbeitsleben zu finden.

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Seit dem Start der Jobbörse hat sich nicht nur das Interesse der Firmen und Bildungseinrichtungen geändert. Die gesamten Rahmenbedingungen sind heute anders: War es seinerzeit der Lehrstellenmangel, der das Industrie- und Handelsgremium in einer gemeinsamen Initiative mit unserer Zeitung aktiv werden ließ, so suchen heute die Unternehmen händeringend nach Auszubildenden. Auf 4500 offene Lehrstellen kamen heuer in der Region nur 3800 Interessenten. „Rechnerisch fehlen 700 Bewerber“, berichtet Dieter Weidner, Vizepräsident der Industrie- und Handelsklammer (IHK) Schwaben.

Ein Trend, der sich aus heutigen Sicht noch verstärken wird. Laut IHK-Konjunkturumfrage vom Frühjahr steigt die Nachfrage nach Arbeitskräften. Rund 20 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass sie künftig mehr Personal beschäftigen werden. Nach oben zeigt die Kurve auch bei der Zahl der ausbildenden Mitgliedsbetriebe in der IHK und bei der Zahl der Auszubildenden selbst. Auf der anderen Seite steht ein nahezu leer gefegter Arbeitsmarkt: Ende Juli waren im Landkreis nur 1500 Menschen ohne Job registriert, davon ganze 50 im Alter zwischen 15 und 20 Jahren.

Digitalisierung spielt immer größere Rolle

Die Liste der Top 10 der Ausbildungsberufe im Wirtschaftsraum führen weiterhin die kaufmännischen Berufsfelder an, sei es im Büromanagement, in der Industrie, im Groß- und Einzelhandel oder im Bankwesen. Eine immer größere Rolle spiele die Digitalisierung, weiß IHK-Regionalgeschäftsführer Thomas Schörg. Die Kammer reagiert darauf mit neuen Angeboten – etwa einem Seminar für Ausbilder und Berufsschullehrer oder mit einer Zusatzqualifikation, mit der Auszubildende ihre digitale Kompetenz stärken können. Alle von der IHK angebotenen Kurse in diesem Bereich waren ausgebucht, berichtet Schörg.

Eine immer wichtigere Rolle bei der Berufsorientierung spielt die Verzahnung zwischen Schule und Wirtschaft. So unterhält das Gymnasium Friedberg eine Schulpartnerschaft mit der Forum Media Group in Merching, die Mittelschule Friedberg kooperiert mit Federal Mogul und die Konradin-Realschule unterhält Beziehungen zu Voxeljet. 260 solcher Partnerschaften gibt es in ganz Schwaben.

Die Jobbörse ist das Erste von mehreren Angeboten an Schulabgänger und Berufsstarter in der Region. Sie findet bereits am Samstag, 15. September, statt – ein ungewöhnlich früher Termin, der laut IHK-Vizepräsident Weidner aber Vorteile bietet, denn die Stellen werden inzwischen immer zeitiger besetzt. Außerdem können die Unternehmen unter Umständen noch Bewerber für das neue Lehrjahr gewinnen, das im Herbst losgeht. Am 12. Oktober startet das Augsburger Job-Shuttle, mit dem Jugendliche einen Nachmittag lang von Firma zu Firma fahren und unterschiedliche Berufe kennenlernen können. Am 13. Oktober organisiert dann der Rotary Club Schrobenhausen-Aichach einen Berufsfindungstag in der Sporthalle des Deutschherren-Gymnasiums.

Termin Die Friedberger Jobbörse findet am Samstag, 15. September, von 9 bis 13 Uhr in der Stadthalle an der Aichacher Straße statt. Veranstalter sind die IHK-Regionalversammlung Aichach-Friedberg, die Friedberger Allgemeine und die Stadt Friedberg.

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