Aichach feiert wieder ein Volksfest – fast so wie immer
Nach zwei Jahren feiert Aichach wieder ein Volksfest. Doch durch die Pandemie bleibt die Organisation schwierig. Warum es etwa kein Feuerwerk gibt.
Zwei Jahre lang hat es in Aichach kein Volksfest mehr gegeben. In diesem Sommer findet es wieder statt. Das Volksfest steigt vom 15. bis 24. Juli – mit vielem Altbekannten wie der Festmesse am Sonntag, dem Seniorennachmittag, der Nacht der Tracht oder dem Tag der Betriebe. Allerdings müssen sich die Besucherinnen und Besucher auch auf Einschränkungen einstellen.
Auftakt ist am Freitag, 15. Juli, mit Freibier und einem Standkonzert am Stadtplatz sowie dem traditionellen Festzug zum Festzelt auf dem Volksfestplatz. Den Anstich im Festzelt wird wieder Bürgermeister Klaus Habermann übernehmen. Für einen zünftigen Auftakt sorgt die Blaskapelle Sielenbach.
Die Vorbereitungen des Aichacher Volksfestes sind schwierig
Die Planung des Volksfestes stellte die Brauerei Kühbach in diesem Jahr vor besondere Herausforderungen. Der Kühbacher Baron und Brauereichef Umberto von Beck-Peccoz, der als Festwirt fungiert, sagt: "Corona hat unsere Vorbereitungen für Aichach unglaublich erschwert." Während es früher bei den Schaustellern zum Beispiel eine große Auswahl gab, haben viele ihr Geschäft inzwischen geschlossen. Andere hätten zwar noch das Fahrgeschäft, aber nicht mehr genug Mitarbeiter für den Transport oder den Aufbau, weiß der Baron aus vielen Telefonaten. Ähnlich sieht es bei der Wirtin im Festzelt, Michaela Kemper von der Gastronomie Lanzl in Ingolstadt, aus. Auch hier fehlt das Personal. Beck-Peccoz bittet deshalb um Verständnis: "Wir müssen heuer gewisse Abstriche machen."
Das betrifft zum Beispiel den vergünstigten Mittagstisch. Den wird es nur am Dienstag, 19. Juli, beim Seniorennachmittag und an den beiden Sonntagen geben. An allen anderen Tagen entfällt er. Aus der Not geboren ist die Idee, einen Selbstbedienungsbereich anzubieten. Beim Volksfest in Karlshuld im Nachbarlandkreis sei das sehr gut angenommen worden, so der Baron, der ergänzt: "Beim Kühbacher Brauereifest ist es ganz normal."
Unerwartet schwierig war es teilweise auch, Bands oder Musikkapellen zu buchen. Während die einen den Terminstau aus den vergangenen beiden Jahren abarbeiten, existieren andere gar nicht mehr. Beim Pressetermin am Donnerstag stand deshalb zum Beispiel noch nicht fest, wer am Sonntagabend, 17. Juli, oder beim Tanzabend am Montag, 18. Juli, spielen wird.
Auch wenn nicht alles so sein wird, wie es die Aichacher gewohnt sind, "können wir froh sein, dass wir einen Festzeltbetrieb und eine gute Auswahl bei den Ständen haben", betont Beck-Peccoz. Auf dem Volksfestgelände wird vieles sein, das die Besucher kennen: Fischbraterei, Losstand, Autoscooter, Kinderkarussell oder das Bungee-Trampolin ebenso wie ein Imbiss- oder Crêpes-Stand. Zum ersten Mal ist das Aichacher Asia-Bistro Phong Lùu beim Volksfest dabei. Es wird an seinem Stand Bubble-Tea anbieten.
Ein Feuerwerk gibt es beim Aichacher Volksfest diesmal nicht
Der Baron freut sich besonders, dass es wieder einen Seniorennachmittag geben wird. Die Stadt wird wieder alle Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahren anschreiben. Sie bekommen eine Maß Bier und ein halbes Hendl. Weil die Stadt mit der Aktion die Zusammenkunft und das Miteinander unterstützen will, müssen die geladenen Seniorinnen und Senioren persönlich anwesend sein, um die Gutscheine einlösen zu können.
Bürgermeister Habermann und Beck-Peccoz sind überzeugt, dass das Volksfest gut angenommen werden wird. Trotzdem solle man nicht vergessen, was um uns herum passiert, sagen sie mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Pandemie, die nur gefühlt vorbei zu sein scheint. Es müsse mit Maß und Ziel gefeiert werden, sagt Habermann. Deshalb hat die Stadt heuer auch entschieden, dass es kein Feuerwerk geben wird.