Regenschirme dominierten am Sonntag das beim Barthlmarkt in der Aichacher Innenstadt. Nicht nur die Resonanz unter den Besucherinnen und Besuchern, sondern auch der Andrang der Händler fiel eher bescheiden aus. Besonders am Unteren Stadtplatz gab es erhebliche Lücken zwischen den Verkaufsständen.
Der Regen, der pünktlich zum Auftakt einsetzte, dürfte so manche Fieranten und Kunden von einem Besuch abgehalten haben. Von den Händlern, die trotz der durchwachsenen Wetterprognosen nach Aichach gekommen waren, nahmen manche allerdings das Wetter gelassen. Ein Verkäufer: „Heute beim schlechten Wetter kommen nur die, die was kaufen.“
Schon beim Barthlmarkt 2023 herrschten Dauerregen und niedrige Temperaturen
Entspannt sah auch Gabi Brucklachner aus dem Inchenhofener Ortsteil Sainbach das Wetter. Sie erzählte: „Ich komme mit meinem Thermo-Mix-Stand schon 14 Jahre zum Markt. Mal regnet es, mal ist es durchwachsen und mal ist es enorm heiß.“ Davon habe sie sich noch kein Jahr aus der Ruhe bringen lassen. Auch im vergangenen Jahr hatten beim Barthlmarkt in Aichach Dauerregen und niedrige Temperaturen geherrscht. Das Angebot an den Ständen reichte am Sonntag von Lederwaren über Textilien und Spielwaren bis hin zu diversen Gaumenfreuden. Viele Geschäfte in Aichachs Innenstadt öffneten im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags ihre Türen. Dort konnten Kundinnen und Kunden trockenen Fußes ihren Einkaufsbummel fortsetzen.
Der Aichacher Barthlmarkt dürfte ebenso wie ähnliche Märkte in den Städten der Umgebung mit dem Herbstbeginn in Verbindung stehen. Der Bartholomäustag war in Aichach in den vergangenen Jahrhunderten auch Zinstag. Das bedeutet, dass zum Beispiel an die Stadt, das Heilig-Geist-Spital oder die Pfarrkirche Zinsen für entlehnte Kapitalien bezahlt wurden. Im Volksmund heißt die Bartholomäusnacht vom 23. auf 24. August auch Habernacht. Sie wurde früher auf so manchem Bauernhof im Aichacher Land zünftig gefeiert. Das gerade erst erhaltene Erntegeld gab so mancher der Dienstboten beim Barthlmarkt in Aichach gleich wieder aus.
Beim Barthlmä-Viehmarkt 1905 waren noch hunderte Ochsen, Kühe und Schweine dabei
Wie anders es früher beim Barthlmarkt noch zuging, zeigt ein Blick in die Aichacher Geschichte. 1905 etwa sah der Barthlmä-Viehmarkt einen Auftrieb von 759 Ochsen, 203 Kühen, 70 Jungrindern und 480 Schweinen.
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