Vor 20 Jahren ist die Aichacher Schulstraße mit einer neuen Fahrbahndecke saniert worden. Aber jetzt ist die Haupterschließungsstraße nach rund 60 Jahren Nutzungsdauer am Ende. Fahrbahn und Gehwege sind marode und teilweise nachhaltig beschädigt. Bei Frostaufbrüchen sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben, so die Bauabteilung. Der Stadtrat hat in der jüngsten Sitzung einer Ausbau-Planung einhellig zugestimmt. Das Tiefbauprojekt könnte frühestens 2025 beginnen und nach jetziger grober Kostenschätzung mit Erneuerung von Kanal- und Wasserleitungen bis zu 4,3 Millionen Euro kosten.
Die Schulstraße ist zwischen Martinstraße und Plattenberg rund 750 Meter lang und in der Fortführung bis zur Unterführung der B300 noch mal 300 Meter. Die Straße ist auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h begrenzt. Das soll unbedingt so bleiben, war sich das Gremium einig. Die Straße ist der Hauptzubringer zum Aichacher Schulzentrum mit einer ganzen Reihe von Bildungseinrichtungen, von der Förderschule über Gymnasium und Realschule bis zur Berufsschule und zum Landkreisstadion. In Zukunft sollen dort noch weitere Angebote entstehen wie die neue Fachakademie für Sozialpädagogik und die Wirtschaftsschule. Zu Schulbeginn und Schulende sind auf dieser Verbindung sehr viele Kinder und Jugendliche zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs und dazu natürlich Busse und Autos mit Lehrern und Schülern.
Gehwege sollen mindestens 1,80 Meter breit werden
Derzeit liegt eine Vorplanung auf dem Tisch, die Details für den Ausbau soll der Stadtrat später im eigentlichen Planungsprozess festlegen. Die Gehwege sollen mindestens 1,80 Meter breit werden, das ist mehr als bisher. Die Straßenbreite könnte bei Tempo 30 mit sechs Metern ausgeführt werden. Möglich wären auch Streifenmarkierungen für den Radverkehr wie an der Bahnhofstraße. Der Vorschlag von Magdalena Federlin (Grüne), auch eine Einbahnstraßen-Regelung zu prüfen, fand nur Unterstützung bei ihrer Fraktion. Die Stadträtin argumentierte, dass dann genügend Platz für breitere Fußwege und einen Radlweg wäre. Dafür würde der Verkehr auf andere Straßen verlagert, außerdem handle es sich um eine Haupterschließungsstraße, so die Gegenrede aus den anderen Fraktionen im Stadtrat.
Wärmeversorgung Kitas Holzgartenstraße Die Kindertageseinrichtung (Kita) am Holzgarten wird nicht mit Wärme aus dem Kanal beheizt. Die geplante Abwasserwärmerückgewinnung funktioniert nämlich nicht, weil sich jetzt herausgestellt habe, dass die Durchflussmenge im Hauptsammler in der Holzgartenstraße nicht ausreiche, berichtete Bauamtsleiterin Carola Küspert. Beim Beschluss im Stadtrat im April für eine gemeinsame Lösung für alle drei Kitas mit "Zipfelmütz" und Kindergarten auf dem Holzgarten-Gelände hieß es dagegen vom planenden Ingenieurbüro noch, dass Wassermenge und Hydraulik kein Problem seien, ärgerte sich insbesondere Lothar Bahn (Freie Wähler). Genau das hätten Fachleute aus der Stadt und auch Stadträte vor der damaligen Entscheidung gesagt. Bahn bezeichnete die Vorstellung des Ingenieurs als "blamabel, um es freundlich auszudrücken".
Bauamt schlägt jetzt zwei Luftwärmepumpen vor
Das Bauamt schlägt jetzt vor, zwei Luftwärmepumpen zu installieren und damit die drei Einrichtungen zu heizen. Bis zur Dezembersitzung soll den Stadträten dazu mit Fakten zu Kosten und möglichen Alternativen eine Entscheidungsgrundlage geliefert werden. Gas- oder Erdgasheizung scheiden aus. Ein Anschluss an das Nahwärmenetz des Biomasseheizkraftwerks in Aichach-Nord ist aus Kapazitätsgründen laut Biomassewärmeverbund (BWA) nicht möglich. Für Grundwasserwärmepumpen müsste die Stadt laut Auskunft des Wasserwerks zu tief bohren. Den Strom für den Betrieb von Wärmepumpen könnte zumindest zum Teil die Fotovoltaikanlage auf dem Dach der neuen Kita liefern.
Bebauungsplan Griesbeckerzell Der Stadtrat hat die Aufstellung eines einfachen Bebauungsplans und einer Veränderungssperre für eine Fläche westlich der Hofgartenstraße im Stadtteil Griesbeckerzell beschlossen. Das Areal ist rund 8500 Quadratmeter groß. Der Zeller Stadtrat Marc Sturm (Freie Wähler) hatte Plan und Sperre beantragt. Die Grundstücke liegen im überschwemmungsgefährdeten Bereich des Kulturgrabens. Mit der Veränderungssperre kann dort aktuell nicht gebaut werden. Der Plan soll aber klären, ob, wo und wie dort Bebauung in Zukunft möglich ist. Bei Ausbau des Kulturgrabens könnte der Plan hinfällig sein. Ob überhaupt und wenn ja, wie dieser Ausbau kommt, ist derzeit aber offen.