Im Wintergarten des Cafés Koch in Aichach fanden sich kürzlich zahlreiche Interessierte zusammen, um am Weltfrauentag über ein oft tabuisiertes Thema zu diskutieren: Frauengesundheit. Unter dem Titel „Wenn Menstruation das Sagen hätte“ boten die Expertinnen Sarah Ritthammer und Hanna Wagner laut Mitteilung wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, die menstruierende Menschen im Arbeitsleben erleben.
Demnach stellt regelmäßige Arbeitsunfähigkeit aufgrund von Menstruationsbeschwerden für viele eine erhebliche Belastung dar. Gleichzeitig berichten viele Frauen in der ersten Zyklusphase von einer überdurchschnittlichen Leistungsfähigkeit. In den Wechseljahren oder in der Übergangsphase zur Menopause sehen sich Betroffene häufig gezwungen, ihre Arbeitsstunden zu reduzieren, da sie unter starken Symptomen leiden und sich oft hilflos und unverstanden fühlen.
Weltfrauentag: Sind Menstruationsurlaub oder eine Büro-Zyklusuhr sinnvoll?
Die Diskussion bei der Veranstaltung des SPD-Ortsvereins verdeutlichte, wie wichtig es ist, das Wissen über den Zyklus zu fördern, da es maßgeblich die Frauengesundheit beeinflusst. Bei dem Treffen wurde laut Mitteilung klar, „dass wir dringend mehr Verständnis und Aufklärung benötigen – und zwar geschlechterübergreifend“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten verschiedene Ansätze, darunter Menstruationsurlaub, den Ausbau von Beratungsangeboten und die Rolle von Unternehmen im Gesundheitsmanagement. Innovative Ideen wie die Einführung einer Büro-Zyklusuhr und flexible Arbeitsmodelle wurden ebenfalls angesprochen.
Einigkeit herrschte darüber, dass Gleichberechtigung ein gesamtgesellschaftliches Problem ist und nur gemeinsam angegangen werden kann. „Wir schaffen es nur gemeinsam, denn Gleichberechtigung ist kein Problem der Frauen“, war der Tenor der Veranstaltung. (AZ)
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