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Aichach: Weltfrauentag: Wie können Frauen besser geschützt werden?

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Weltfrauentag: Wie können Frauen besser geschützt werden?

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    Zum Weltfrauentag ging es bei einer Veranstaltung von "Aichach bleibt bunt" um die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts.
    Zum Weltfrauentag ging es bei einer Veranstaltung von "Aichach bleibt bunt" um die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Foto: Andreas Matthes

    Das Bündnis „Aichach bleibt bunt“ zeigte zum Weltfrauentag eine Dokumentation zu Femiziden, das heißt zu Tötungen von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Wie es in einer Mitteilung heißt, erfährt alle drei Minuten eine Frau in Deutschland häusliche Gewalt. Körperverletzung, sexuelle Übergriffe, Mordversuche und Tötungen sind traurige Realität. Oft sind die Täter der eigene Partner oder Ex-Partner. Fast täglich wird eine Frau in Deutschland von einem Mann getötet.

    In den Medien werden diese Taten laut Mitteilung häufig als „Familiendrama“ verharmlost, während die Berichterstattung über sogenannte Ehrenmorde oft als migrantisches Problem dargestellt wird, betonen die Veranstalter. Doch Gewalt gegen Frauen betreffe alle gesellschaftlichen Gruppen. Um auf dieses drängende Thema aufmerksam zu machen, zeigte „Aichach bleibt bunt“ im Jugendzentrum eine Dokumentation über Femizide in Deutschland. Der Fokus lag dabei nicht auf den Tätern, sondern auf den Opfern – den Frauen, die unter dieser Gewalt leiden. Die Organisatorin aus dem Team „Aichach bleibt bunt“, Kathrin Schneider, präsentierte einige Fakten, zum Beispiel dass Femizid nicht herkunftsabhängig ist und es alle Bevölkerungsschichten betrifft.

    Schutzsuche: Verantwortung liegt immer noch zu sehr bei den Frauen

    Große Betroffenheit herrschte unter den Teilnehmenden nach der Dokumentation. Es begann eine intensive Diskussion, was die größten Herausforderungen und Probleme sind. „Die Verantwortung liegt immer noch zu sehr bei den Opfern“, resümiert Nicole Matthes. Es ist oft gefährlicher, der gewaltvollen Beziehung zu entfliehen als zu bleiben. Opfer sind oft davon abhängig, dass andere sensibilisiert und gut geschult sind, damit Gefahren sofort erkannt und geholfen werden kann. Mit dem neu verabschiedeten Gewalthilfegesetz werden Beratungs- und Hilfsangebote ausgebaut, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Im nächsten Schritt müsse es ausgeweitet werden für alle Menschen unabhängig vom Geschlecht, also auch non-binäre Personen, die laut Schneider besonders häufig Opfer von Übergriffen werden.

    Die Situation der Frauenrechte weltweit machte den Teilnehmenden Sorgen. In vielen Ländern werden Frauenrechte aktuell zurückgefahren. Dazu kommt laut Schneider noch ein weiteres Problem: „In patriarchalen Strukturen ist es für Männer schwer, an ihrem Gewaltproblem zu arbeiten“. Es brauche dringend mehr Aufklärung und Angebote. Es sei wichtig, präsent zu sein, zu sensibilisieren und für Demokratie und Grundwerte einzustehen. Denn Frauenrechte sind Menschenrechte. (AZ)

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