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Landkreis Aichach-Friedberg: Lage, Geschichte, Sehenswürdigkeiten - alle Infos

Kreis Aichach-Friedberg

Landkreis Aichach-Friedberg: Lage, Geschichte, Sehenswürdigkeiten - alle Infos

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    Landkreis Aichach-Friedberg: Geschichte, Politik, Einwohner und Sehenswürdigkeiten - hier erhalten Sie einen Überblick. Im Bild: Das Wittelsbacher Schloss in Friedberg.
    Landkreis Aichach-Friedberg: Geschichte, Politik, Einwohner und Sehenswürdigkeiten - hier erhalten Sie einen Überblick. Im Bild: Das Wittelsbacher Schloss in Friedberg. Foto: Ute Krogull

    Der Landkreis Aichach-Friedberg wird aufgrund des Hauses Wittelsbach, eines der ältesten Hochadelsgeschlechter in Deutschland, auch Wittelsbacher Land genannt. Die Wittelsbacher regierten Bayern 738 Jahre lang. Der Landkreis zeichnet sich durch einen bairischen und schwäbischen Mischdialekt aus. So wird zum Beispiel in der 2. Person Singular ein "sch" (Beispiel: "kannsch") häufig im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet. Im Landkreis wird die historische Zugehörigkeit zu Altbayern gepflegt.

    Zum Landkreis Aichach-Friedberg gehören 24 Städte, Gemeinden und Märkte mit mehr als 138.000 Einwohnern. Er hat eine Fläche von 780,23 Quadratkilometern. 

    Hier erhalten Sie alle Infos rund um Politik, Geografie, Geschichte und Bevölkerungsentwicklung.

    Landkreis Aichach-Friedberg: Lage und Bevölkerungsentwicklung

    Derzeit leben 138.607 Einwohner und Einwohnerinnen (Stand Dezember 2023) im Landkreis Aichach-Friedberg. Die Städte, Märkte und Gemeinden mit den höchsten Einwohnerzahlen sind Aichach, Friedberg, Mering und Kissing.

    Der Landkreis grenzt an die Stadt Augsburg und folgende Landkreise:

    • Donau-Ries
    • Neuburg-Schrobenhausen
    • Pfaffenhofen an der Ilm
    • Dachau
    • Fürstenfeldbruck
    • Landsberg am Lech
    • Landkreis Augsburg

    Diese Städte, Märkte und Gemeinden befinden sich im Landkreis Aichach-Friedberg:

    Städte

    • Aichach (22.222)
    • Friedberg (30.670)

    Märkte

    • Aindling (4711)
    • Inchenhofen (2742)
    • Kühbach (4271)
    • Mering (15.264)
    • Pöttmes (7093)

    Gemeinden:

    • Adelzhausen (1868)
    • Affing (5697)
    • Baar (Schwaben) (1261)
    • Dasing (5964)
    • Eurasburg (1908)
    • Hollenbach (2521)
    • Kissing (11.764)
    • Merching (3283)
    • Obergriesbach (2071)
    • Petersdorf (1731)
    • Rehling (2637)
    • Ried (3218)
    • Schiltberg (2014)
    • Schmiechen (1367)
    • Sielenbach (1864)
    • Steindorf (987)
    • Todtenweis (1479)

    Im Landkreis Aichach Friedberg sind die Gründstückspreise in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. In unserer Grafik finden Sie die Bodenrichtwerte auf einen Blick. Wenn Sie auf eine Gemeinde, Stadt, oder einen Markt klicken, sehen Sie die genauen Preise.

    Landkreis Aichach-Friedberg: Die Geschichte in Meilensteinen

    Archäologischen Funden zufolge soll das Gebiet Aichach-Friedberg bereits seit mehr als 10.000 Jahren besiedelt werden.

    Der Landkreis Aichach-Friedberg grenzt im Osten an die kreisfreie Stadt Augsburg an, deren Gründung auf das Jahr 15. v. Chr. datiert wird, als beim Eroberungsfeldzug nach Rätien zu Ehren von Kaiser Augustus ein Militärlager gegründet wurde. Das Lager trug später den Namen "Augusta Vindelicum". Die Region des heutigen Landkreises Aichach-Friedberg war für die landwirtschaftliche Versorgung der Umgebung zuständig - auch für Augsburg. Die erste urkundliche Erwähnung einer Gemeinde aus dem Landkreis stammt aus dem Jahr 782 und benennt "Adalhelmshusir", das heutige Adelzhausen.

    Im Rahmen der Gebietsreform 1972 entstand der heutige Landkreis Aichach-Friedberg - seinen Namen erhielt er aber erst im Jahr 1973. Gebildet wurde der Landkreis durch eine Zusammenführung der vorherigen Landkreise Aichach und Friedberg und Einzelgemeinden aus benachbarten Landkreisen. Zuletzt wurde Baar dem Landkreis eingegliedert. Obwohl der Landkreis Aichach-Friedberg heute zum Regierungsbezirk Schwaben gehört wird der Landkreis laut der offiziellen Internetseite des Kreises als "altbayerischer Landkreis im Regierungsbezirk Schwaben" bezeichnet, da Teile von Friedberg und Aichach früher zu Altbayern gehörten.

    Hier finden Sie wichtige historische Ereignisse zeitlich geordnet:

    Eckdaten: Der Dreißigjährige Krieg

    23. Mai 1618: Der Prager Fenstersturz markiert den Beginn des Glaubenskriegs. Alle drei Männer, die aus dem Fenster geworfen werden, überleben. Die (damals) modernen dicken Mäntel, der durchnässte Boden im Burggraben und die schräg abfallende Burgmauer haben wohl geholfen, den Aufprall abzumildern.

    1618 - 1632: Der Dreißigjährige Krieg besteht eigentlich aus drei einzelnen Auseinandersetzungen. Der erste ist der Böhmisch-Pfälzische Krieg. Die Böhmischen Stände lehnen sich gegen die österreichischen Habsburger auf und können unter anderem Friedrich V. von der Pfalz, Oberhaupt der Protestantischen Union, als Verbündeten gewinnen.

    1623 - 1629: Der zweite Teilkrieg des Dreißigjährigen Kriegs beginnt 1623. Im Dänisch-Niedersächsischen Krieg geht es darum, Norddeutschland gegen den katholischen Kaiser zu sichern. Am Ende unterliegen die protestantischen Heere. Unter Führung von Wallenstein besetzen die Katholiken Norddeutschland.

    6. März 1629: Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt, mit dem er die katholische Konfession im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stärken will. Es beinhaltet unter anderem, dass von den Protestanten durchgeführte Säkularisierungen von Kirchengütern ungültig sind.

    1630-1635: Am 6. Juli 1630 landen die Schweden im Deutschen Reich. Der Schwedische Krieg beginnt. Nachdem Dänemark sich zurückgezogen hat, sieht Schwedenkönig Gustav II. Adolf seine Chance gekommen. Er will seine Machtposition in Nordosteuropa ausbauen. Die Schweden erobern viele Städte und dringen immer weiter nach Süden vor. Kaiserliche Truppen leisten Widerstand. Die Schlacht bei Nördlingen wird zur Entscheidungsschlacht, bei der die Schweden eine verheerende Niederlage erleiden.

    1635 -1648: 1635 tritt Frankreich auf der Seite der Protestanten dem Krieg bei. Ein Grund ist, dass das kaiserliche Lager den Trierer Kurfürsten - einen Verbündeten Frankreichs - gefangen nimmt. 13 Jahre dauern die Kämpfe auf dem deutschem Boden. Einen eindeutigen Sieger gibt es nie.

    15. Mai bis 24. Oktober 1648: Endlich Frieden: In Münster und Osnabrück wird der Westfälische Frieden geschlossen. Wie der Augsburger Religionsfrieden fast 100 Jahre zuvor bestimmte, gilt nun wieder die Regel, dass der Herrscher eines Gebietes die Religion seiner Bürger bestimmt.

    • 46 v. Chr.: Die wichtige Handelsstraße Via Claudia wird von Rom bis zur Donau gebaut.
    • 15 v. Chr.: Ein Militärlager wird gegründet. Dieses Datum gilt als Gründungsjahr von Augsburg.
    • 294 n. Chr.: Augusta Vindelicum wird Hauptstadt des Gebietes Raetia Secunda.
    • 782 n. Chr.: Aldelzhausen wird erstmal urkundlich erwähnt
    • 955 n. Chr.: In der Lechfeld-Schlacht konnte Otto der Große die Ungarn zurückschlagen. Das historische Ereignis wird im Pavillon 955 in Königsbrunn ausgestellt.
    • 1124: Graf Otto V. von Scheyern verlegt seine Burg nach Wittelsbach bei Aichach. Er ist der älteste belegbare Vorfahre des Adelsgeschlechts der Wittelsbacher. Sie regieren die Region bis 1918.
    • 1264: Die Burg Friedberg wird erbaut.
    • 1316: Augsburg erhält den Status der freien Reichsstadt.
    • 1805: Augsburg verliert die Reichsfreiheit und gehört fortan zu Bayern.
    • 1939: Der Begriff "Landkreis" wird in Deutschland eingeführt.
    • 1972: Durch die Gebietsreform wird der neue Landkreis "Augsburg-Ost" gebildet.
    • 1973: "Augsburg-Ost" erhält den noch heute bestehenden Titel "Landkreis Aichach-Friedberg".
    • 1994: Die Gemeinde Baar wird in den Landkreis Aichach-Friedberg eingegliedert.

    Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele im Landkreis Aichach Friedberg

    Im Wittelsberger Land gibt es einige historische Sehenswürdigkeiten. Hier sehen Sie den Überblick:

    Museen:

    • Wallfahrtsmuseum St. Leonhard
    • Heimatmuseum
    • Heimatkundliches Museum Dasing
    • Museumslandschaft Aichach
    • Museum im Wittelsbacher Schloss

    Kirchen und Kapellen:

    • Wallfahrtskirche St. Leonhard
    • Wallfahrtskirche Maria Birnbaum
    • Wallfahrtskirche Herrgottsruh
    • Wallfahrtskirche Maria Kappel
    • Wallfahrtskirche Maria im Elend
    • Wallfahrtskirche St. Afra im Felde
    • Kirche St. Salvator
    • Burgkirche Oberwittelsbach
    • Burgstallkapelle

    St. Afra von Augsburg gilt als frühchristliche Märtyrerin. Etliche Kirchen in der Region tragen noch ihren Namen. Obwohl es fast keine gesicherten Fakten zum Leben der Schutzpatronin gibt, wird geglaubt, dass sie im Rahmen der Christenverfolgungen im 4. Jahrhundert zum Tode verurteilt und in der Nähe von Friedberg hingerichtet wurde.

    Schlösser:

    • Wittelsbacher Schloss Friedberg
    • Wasserschloss Unterwittelsbach
    • Schloss Blumenthal
    • Schloss Scherneck
    • Gut Mergenthau

    Das Schloss Scherneck wurde erstmals in einem Dokument aus dem Jahr 992 erwähnt und ist bekannt durch die Schaezler-Dynastie. Das Schloss bietet eine gute Aussicht ins Lechfeld.

    Sehenswürdigkeiten im Landkreis Aichach-Friedberg: Schloss Scherneck.
    Sehenswürdigkeiten im Landkreis Aichach-Friedberg: Schloss Scherneck. Foto: Josef Abt

    Diese Schlösser sind in Privatbesitz und können nur von außen besichtigt werden:

    • Schloss Affing
    • Schloss Schorn
    • Schloss Kübach

    Neben den Kirchen und Schlössern gibt es auch viele weitere Ausflugsziele im Landkreis Aichach-Friedberg. Es gibt zum Beispiel drei Naturschutzgebiete:

    • Kissinger Heide
    • Lechauwald
    • Lechaue

    Zu den Landschaftsschutzgebieten gehören unter anderem die Friedberger Lechleite und das Weilachtal. Insgesamt gibt es sieben Landschaftsschutzgebiete im Landkreis Aichach-Friedberg.

    Seen und Flüsse im Landkreis Aichach-Friedberg

    Der Lech liegt an der westlichen Grenze des Landkreises. Außerdem fließt die Paar mit dem Nebenfluss Sandrach durch den Landkreis Aichach-Friedberg. Der kleine Fluss Ecknach entspringt in Adelzhausen. Hier sehen Sie die zehn größten Badeseen im Landkreis im Überblick:

    • Aindlinger Baggersee
    • Auensee
    • Derchinger Baggersee
    • Friedberger Baggersee
    • Mandichosee
    • Mandlachsee
    • Radersdorfer Baggersee
    • Weitmannsee

    Auf dem Friedberger Baggersee gibt es eine Wasserski- und Wakeboardanlage. Außerdem kann eine Tauchausrüstung ausgeliehen werden.

    Politik im Landkreis Aichach-Friedberg

    Landrat Klaus Metzger (CSU) ist seit Mai 2014 im Amt. Seit den Kreistagswahlen im März 2020 sind die Sitze in Aichach-Friedberg folgendermaßen verteilt:

    • CSU: 25 Sitze
    • Bündnis ´90/Die Grünen: 9 Sitze
    • Freie Wähler: 7 Sitze
    • SPD: 7 Sitze
    • AfD: 5 Sitze
    • Unabhängige: 3 Sitze
    • ÖDP: 3 Sitze
    • FDP: 1 Sitz

    Die Wahlbeteiligung im Landkreis Aichach-Friedberg lag 2020 mit 64 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt von rund 59 Prozent. Die offizielle Seite des Landkreises hat eine Übersicht zu den Fraktionsvorsitzenden veröffentlicht:

    Fraktionsvorsitzende:

    • CSU: Peter Tomaschko
    • Bündnis ´90/Die Grünen: Marion Brülls
    • Freie Wähler: Erich Nagl
    • SPD: Hans-Dieter Kandler
    • AfD: Josef Settele
    • Unabhängige: Mathias Stößlein
    • ÖDP: Berta Arzberger

    Sprecher:

    • FDP: Karlheinz Faller

    Landkreis Aichach-Friedberg: Eckdaten rund um Wirtschaft und Bildung

    Laut dem Kompetenzprofil des Landkreises aus dem Jahr 2020 sind 47 allgemeinbildende Schulen in Aichach-Friedberg vorzufinden. Hier sehen Sie einige Eckdaten im Überblick:

    • Jährliche Kaufkraft (in Mio. EUR): 3.676
    • Arbeitslosenquote: 2,6 Prozent (2022), 3,1 Prozent (2021)
    • Fachkräftepotential: 43.790
    • Gästeübernachtungen: 139.773

    Im Landkreis Aichach-Friedberg gibt es zwei wichtige Bundesstraßen (die B2 und die B300), die Bundesautobahn A8, einen Regionalflughafen und zwei überregionale Schienenverbindungen.

    Im Jahr 2021 sind 1.276 landwirtschaftliche Betriebe im Landkreis Aichach Friedberg gemeldet. 45 Prozent davon werden laut dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg im Haupterwerb bewirtschaftet. Der Landkreis liegt damit über dem bayerischen Durchschnitt von 38 Prozent. 9,1 Prozent (insgesamt 117) werden als Ökobetriebe deklariert.

    (AZ)

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