Die Nachbereitung der Bürgerversammlung nahm weite Teile der Gemeinderatssitzung am Donnerstag in Baar ein. Es ging unter anderem um die Mehrzweckhalle, ein Kinderbetreuungskonzept und Hundekot.
Knapp wurde ein Wunsch von Franz Winter abgelehnt. Er hatte beantragt, dass der Gemeinderat sich den kaputten Boden in der Mehrzweckhalle ansieht. Anschließend solle der Verursacher ermittelt werden. Bürgermeister Roman Pekis erklärte, dass der Boden vor gut 40 Jahren verlegt worden. „Der gehört definitiv erneuert.“ Die Schäden ließen sich niemandem „unterjubeln“.
Baarer moniert kaputten Boden und ungepflegte Außenanlagen an Mehrzweckhalle
Winter hatte außerdem eine Begehung der Außenanlagen rund um die Halle beantragt. Sie seien ungepflegt und heruntergekommen. Einstimmig lehnte das Gremium ab. Die Verantwortung liegt hier bei der MZH GbR. In der Haus- und Benutzungsordnung heißt es, dass der Mehrzweckhallenausschuss größere Pflege- und Reinigungsarbeiten am Gebäude und an den Außenanlagen veranlassen müsse. Mitglieder der Vereine der Mehrzweckhalle müssten sie in Eigenleistung ausführen. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat hingegen den Antrag Florian Ruisingers zur Reinigung der Glasbushäuschen am Bräustüberl und an der Tankstelle. Die Bauhofmitarbeiter sollen sich zeitnah darum kümmern.
Einige Anträge mussten auf nächstes Jahr verschoben werden, weil im Haushalt kein Geld dafür eingeplant ist. An eine Fachfirma könnte im kommenden Jahr die Ausbesserung des Putzes der Friedhofsmauer in Unterbaar vergeben werden. Diesem Wunsch Ruisingers stimmte das Gremium einstimmig zu.
Gemeinde Baar will fünf neue Hundetoiletten anschaffen
Der Fahrradständer, den sich Josef Lippert für die Bushaltestelle Unterbaar wünscht, steht ebenfalls für 2026 auf der Agenda. Dem Antrag von Wolfgang Schmid auf fünf neue Hundekotmülleimer entsprach das Gremium mit 6:3 Stimmen. Zwei sollen noch heuer, drei weitere im nächsten Jahr angeschafft werden. Andrea Winter argumentierte, dass durch die Erhöhung der Hundesteuer Geld zur Verfügung stehe. Benjamin Götz rechnete vor: Bis zu 10.000 Tüten jährlich verteile der Bauhof auf die Tütenspender im Gemeindegebiet. Der Antrag Franz Winters, die Verschmutzungen auf dem Maria-Elend-Weg in Augenschein zu nehmen, wurde einstimmig abgelehnt: Das Thema könnte sich im besten Fall durch weitere Hundekottoiletten erledigen.
Vom Tisch ist der Kosten-Nutzen-Vergleich, den die Verwaltung für die Bauhof-Fahrzeuge auf Antrag von Andreas Winter hätte erarbeiten sollen. Der Antrag wurde abgelehnt. Peter Fesenmeir von der Verwaltungsgemeinschaft Pöttmes erläuterte, dass Bauhöfe „per se unwirtschaftlich“ seien. Einige Fahrzeuge seien beispielsweise nötig, aber nicht ganzjährig im Betrieb. Über den Verbleib des Kläranlagenfahrzeugs sei bereits mehrfach diskutiert worden. Es bleibe dabei, dass es weiterhin im Bauhof genutzt wird.
Bürgermeister: Forderung nach Kinderbetreuungskonzept „nicht nachvollziehbar“
Auch eine von Franz Winter beantragte Kostenaufstellung zum Winterdienst wurde einstimmig abgelehnt. Die Verwaltung teilte mit: „Die Kosten für eine Stunde Winterdienst lagen beim Bauhof für Personal und Fahrzeug im letzten Winter bei 70,57 Euro. Bei der letzten Ausschreibung lagen die Kosten für LKW mit Fahrer bei circa 150 Euro pro Stunde.“ Zudem sei es selbst bei einer Vergabe nicht möglich, die Kosten zu 100 Prozent einzusparen. Die Verpflichtung zur Kontrolle und Alarmierung bleibt bei der Gemeinde.
Das Gremium lehnte auch die Erstellung eines Kinderbetreuungskonzepts ab, das Christine Winter-Bächer beantragt hatte. Pekis erklärte, der Antrag sei „nicht nachvollziehbar“: Die Krippe sei ausreichend dimensioniert, der Waldkindergarten voll, die Lage im kirchlichen Kindergarten entspannt. Andrea Winter erklärte, dass die vorschulische Betreuung „in trockenen Tüchern“ sei und man an der Mittagsbetreuung dran sei. Michael Helfer forderte dennoch, die Mittagsbetreuung und die Situation rund um den Werkraum zu klären.
„Bürokratieaufbau“? Gemeinderat lehnt Satzung zu Bürgerversammlungen ab
Einstimmig gekippt wurde die Idee, eine Satzung über die Abhaltung von Bürgerversammlungen zu erlassen. Sie hätte regeln sollen, dass über jeden schriftlichen Antrag in der Bürgerversammlung zunächst die dort Anwesenden entscheiden, bevor sich Verwaltung und Gemeinderat damit beschäftigen. Der „Wortmeldebogen“ für einen Antrag sei purer „Bürokratieaufbau“, erklärte Doris Niklas. Josef Reiter warnte, mit der Satzung werde die „spontane, freie Meinungsäußerung“ eingeschränkt. Pekis wies das als nicht zutreffend zurück. Johanna Ruisinger erklärte, Anträge wiederholten sich ohnehin nur, weil sie nicht erledigt würden.
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