Chromblitzende Maschinen, entspannte Biker-Typen und der unverkennbare Sound donnernder Harleys: Das zweite Biker-Treffen der Harley-Freunde Aichach übertraf alle Erwartungen. Bei strahlendem Frühlingswetter strömten am Sonntag im Laufe des Tages rund 600 Besucher auf das Gelände von OVR Motorcycles im Kühbacher Ortsteil Radersdorf.
Schon zur Mittagszeit zählten die Veranstalter etwa 250 Bikes, die von ihren stolzen Besitzern rund um die zahllosen Biertischgarnituren in Reih und Glied platziert wurden und um die Wette strahlten. Kennzeichen aus dem ganzen süddeutschen Raum waren zu finden. .
Viele Zaungäste bestaunen die Maschinen in Radersdorf
Auch so manchen Zaungast hatte es auf das Harley-Treffen verschlagen. Neugierig wurden nicht nur die Maschinen bestaunt, von denen kaum eine der anderen glich. Die hier versammelte Harley-Gemeinde hatte etwas Faszinierendes an sich. Man glaubte, aus den entspannten Gesichtern deren Lebenseinstellung herauszulesen. Ihnen geht es nicht um Geschwindigkeit, sondern um Freiheitsliebe, Stolz und Zusammenhalt.
Die 16-jährige Nele aus Aichach war von einer „coolen“ Chopper-Maschine besonders begeistert und ließ sich darauf stolz von ihren Freundinnen fotografieren. Auch einige Familien mit Kindern waren unter den Gästen. Darunter die motorradbegeisterten Eltern der zweijährigen Luisa Maria Becker, die auf ihrer pinkfarbenen Mini-Harley bewundernde Blicke auf sich zog.

Viele tragen auffällig bedruckte Jacken beim Harley-Treffen
Sowohl Individual-Biker als auch einzelne Gruppen mit auffällig bedruckten Chapter-Jacken belegten die vielen Stehtische und Sitzgelegenheiten und tauschten dort ihre Erlebnisse aus. Kaum eine Jacke war zu sehen, die nicht stolz das typische Adler-Emblem von Harley-Davidson trug. Vielfach ist darauf „Live to Ride – Ride to Live“ als eine Art Lebens-Philosophie zu lesen.
Auch Reiner aus Wolnzach, dessen Lederkutte über und über mit Patches (Aufnähern) von Stationen aus ganz Europa und der legendären Straßé „Route 66“ bestückt war, hatte seine Geschichte zu erzählen. Er sei nach seinem 50. Geburtstag von einer BMW auf seine Harley Road King Classic umgestiegen. Auf die limitierte Jubiläumsmaschine aus dem Jahr 2003 sei er besonders stolz. Schließlich war sie speziell zum 100. Geburtstag von Harley-Davidson produziert worden.
Eine Frauenrunde reist aus München in Radersdorf an
Viel Spaß hatte eine Frauenrunde der „Free Bikers and Friends“ aus München, die zusammen ihre erste Ausfahrt nach Radersdorf unternahmen. Auch eine zünftige Gruppe der „Hells Servants“ aus Augsburg mischte sich unter die Besucher. Als „guter alter Oldstyle Rockerclub“ stehen sie nach Auskunft einiger altgedienter „Member“ (Mitglieder) seit mehr als 50 Jahren für gelebte Motorradleidenschaft und eine friedliche Gemeinschaft. Diese friedliche Stimmung zog sich im Übrigen durch die gesamte Veranstaltung und war allgegenwärtig.

Wie schon bei der Premiere im vergangenen Jahr sorgte das österreichische DJ-Unikum Sepp Wylde wieder für die perfekte musikalische Kulisse. Seine Mischung aus rockigem Country, Southern und Classic Rock, Partysongs und einer Prise alpenländischer Stimmungs-Hits passte perfekt zum Donnern der an- und abfahrenden Maschinen. Mit seinem Gespür für den richtigen Sound zum richtigen Moment und lockeren Sprüchen hielt er die Stimmung den ganzen Tag über auf Anschlag.
Restaurierte Maschine aus dem Jahr 1946 wird bestaunt
OVR-Harley-Spezialist Günter Rankl als Hausherr war in seinem Verkaufsraum ständig von zahlreichen Interessenten umgeben. Dort hatte er mehrere individuelle Harley-Modelle auf Hochglanz gebracht und zum Bestaunen und Verkauf ausgestellt. Darunter fand sich auch eine frisch restaurierte und viel bestaunte Oldtimer-Maschine aus dem Jahr 1946.

Auch der Verkaufsstand von Thomas Arnold und Nicole König aus dem Aichacher Ortsteil Oberbernbach lockte viele Besucherinnen und Besucher an. Dort konnten besonderer Biker-Schmuck sowie Kleidungsstücke aus Metall erworben werden.
300 Paar Weißwürste, 100 Paar Wiener und 20 Kuchen
Auch für das leibliche Wohl hatten die Aichacher Harley-Freunde als Veranstalter gesorgt. Rund 20 Mitglieder waren hierfür im Einsatz. 300 Paar Weißwürste und 100 Paar Wiener fanden in Rekordzeit hungrige Abnehmer. Die etwa 20 selbst gebackenen Kuchen zum Nachmittags-Kaffee waren ebenfalls im Nu vergriffen.

So wurde auch das zweite Biker-Treffen der Aichacher Harley-Freunde im Kühbacher Ortsteil Radersdorf ein voller Erfolg. Mitorganisator Alfred Büchele zog am Ende ein durchwegs positives Fazit und zeigte sich „mehr als zufrieden“. Der Reinerlös werde als Spende wieder einem gemeinnützigen Zweck zugutekommen, so Büchele. In diesem Jahr wollen die Veranstalter die Bürgerstiftung Aichach unterstützen.
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