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Ende mit dem Relegations-Chaos: Releganten haben Klarheit verdient

Kommentar

Relegations-Wirrwarr im Fußball: Wer gewinnt, sollte aufsteigen dürfen

Dominik Durner
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    Wer setzt sich durch? Der Relegationsmodus wirft in manchen Fällen Fragen auf.
    Wer setzt sich durch? Der Relegationsmodus wirft in manchen Fällen Fragen auf. Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbolbild)

    Bundesligisten, die sich in 14 von 17 Duellen gegen Zweitligisten durchsetzten. Fünf Regionalligameister, von denen nur vier in die Dritte Liga aufsteigen dürfen. Was-wäre-wenn-Chaos in den unteren Ligen in Bayern. Egal in welcher Form: Die Relegation und ihre Auswüchse bergen einiges an Zündstoff. Nun geht es für die Sport-Freunde Bachern und den SV Echsheim-Reicherstein am Sonntag um alles – beziehungsweise, je nachdem: erstmal um nichts. Hä?

    Beide Vereine haben ihre Kreisklasse-Saison als Zweitplatzierte beendet und müssen nun in die Relegation, um in die Kreisliga aufsteigen zu dürfen. Bachern und Echsheim-Reicherstein sind zwei von acht Mannschaften, die in vier Paarungen gegeneinander antreten, alle vier Partien finden am Sonntagnachmittag um 16 Uhr statt. So weit, so gut.

    Bachern und Echsheim-Reicherstein drücken Langerringen die Daumen

    Dann wird es aber verwirrend: Weil Kreisligist Langerringen am Mittwochabend noch um den Einzug in die Bezirksliga spielt, ist noch nicht klar, ob kommende Saison drei oder vier Plätze in den Kreisligen des Kreises Augsburg (schon schwindelig?) frei sind. Vom Aufstieg oder Klassenverbleib Langerringens hängt also auch der weitere Verlauf für die vier Gewinner der Sonntagspartien ab: Gewinnt Langerringen, sind vier Plätze frei, alle vier dürfen Kreisliga spielen. Verliert Langerringen, sind nur drei Plätze frei – und die vier Kreisliga-Releganten spielen in zwei weiteren Relegationsrunden Reise nach Jerusalem, einer bekäme keinen Platz.

    Diese Regelung mag im bayerischen Fußball die ausgeglichenste aller Möglichkeiten sein, um Klarheit und Ordnung für die folgende Saison zu schaffen. Sie ist aber maximal undurchsichtig und auch maximal unfair für die beteiligten Mannschaften. Wir sprechen hier immer noch von Amateurmannschaften, die von der viert- in die fünftunterste Liga aufsteigen wollen, die ohnehin schon lange Saisons hinter sich und Klarheit verdient haben.

    Denen dann nur aufgrund einer arithmetischen Zauberkugel-Konstellation à la Neuer-Champions-League-Modus noch einmal bis zu zweieinhalb Wochen von der Sommerpause zu nehmen, hat am Ende mehr mit Willkür als Fairness zu tun. Vielleicht tut dann auch mal ein wenig Unausgeglichenheit gut. Durch eine Liga-Aufstockung beispielsweise, auch wenn das wiederum andere Rattenschwänze nach sich ziehen könnte. Das ist aber eine andere Geschichte. Im Fall der Relegation sollte jedenfalls gelten: Wer gewinnt, sollte auch aufsteigen dürfen.

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