Förmlich überrannt wurde auf der Aichacher Gewerbeschau Wila der Stand der Paartal-Energie. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Aichach interessierten sich viele Besucherinnen und Besucher für den Katastrophenschutz, und auch die verschiedenen Reaktionstests am Stand der Kreisverkehrswacht stießen auf großes Interesse. Insgesamt zogen Bürgermeister Klaus Habermann und Organisator Eric Simanowski von Xclusive-events am Sonntagnachmittag ein positives Fazit. Die beiden gingen davon aus, dass insgesamt rund 13.000 Besucher an den drei Tagen auf der Wila waren – etwas weniger als 2022, als rund 15.000 Besucher kamen. An ein paar Sachen will Simanowski bei der nächsten Wila in zwei Jahren noch feilen.
Bremssimulator und Rauschbrille auf der Wila in Aichach
Bremssimulator, Rauschbrille, eine simulierte Alkoholfahrt oder händische Reaktionstests – die Kreisverkehrswacht war mit ihren Angeboten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich vertreten. „Die Leute sind wirklich an unseren Reaktionstests interessiert“, freute sich Petra Danhauser. Das lag vielleicht auch daran, dass die Besucher im geschützten Raum erleben durften, wie es ist, wenn man betrunken Auto fährt oder was Alkoholisierung mit dem Gleichgewichtssinn macht.
Die Kreisverkehrswacht nutzte die Wila auch, um Nachwuchs für die Moderatoren zu werben, die zum Beispiel bei Besuchen in Kindergärten das Thema Verkehrssicherheit behandeln. Um die Jugend anzusprechen, waren junge Mitglieder wie die 15-jährige Hannah-Maria Schmaus mit am Stand.

Auch die Enkelin von Barbara Sturz gehörte zu den jungen Vertretern der Kreisverkehrswacht. Das war auch der Grund, weshalb die Biberbacherin auf die Wila gekommen war. Anschließend drehte sie dann noch eine Runde über das Ausstellungsgelände. „Alles sehr gute und interessante Aussteller“, fand Sturz.
Bei den Fachvorträgen, die sich um aktuelle Entwicklungen und praktische Anwendungen rund um Energie und Nachhaltigkeit drehten, sei für sie kein Thema dabei gewesen, so Sturz. Was aber vor allem daran lag, dass sie keinen konkreten Bedarf hatte.
Dass die Wila erstmals Eintritt kostet, irritiert manche
Gerald Herzog aus Dasing wollte sich auf der Wila vor allem über Balkonkraftwerke oder Solarzäune informieren. Es gebe viele Themengebiete, zu denen verschiedene Anbieter mit unterschiedlichen Lösungsansätzen da sind, fand der Dasinger positiv. Ihm gefiel auch das „bunt gespickte Angebot“ im Gastronomie-Bereich, der Food Area mit ihren über zehn Anbietern. Dass die Wila heuer Eintritt kostet, habe ihn im ersten Moment irritiert, sagt er. Dann würden wahrscheinlich eher die Leute vorbeischauen, die sich für etwas interessieren, konnte er sich vorstellen.

Das ist auch der Eindruck von Michael Thiele, Inhaber der Schreinerei Schrupp und Thiele aus Dasing. Nach rund zehn Jahren Pause ist er mit seinem Unternehmen wieder bei der Wila dabei. Von den Besuchern würden manche nur vorbeischauen, „andere kommen gezielt und nehmen Unterlagen mit“. Er nutzt die Gewerbeschau vor allem, um die Schreinerei zu präsentieren. Ob sich aus dem Wila-Auftritt Aufträge ergeben, würde sich eher im Nachgang herausstellen, ist seine Erfahrung.
Das Thema Katastrophenschutz wird an mehreren Ständen behandelt. Der Landkreis stellte zum Beispiel die Leuchttürme im Wittelsbacher Land vor. Das sind die zentralen Anlaufstellen, die im Falle eines lang anhaltenden Stromausfalls rund um die Uhr besetzt und Informations-, Anlauf- und Kontaktstelle für Hilfesuchende sein werden.

Bilder vom Juni-Hochwasser bei der Feuerwehr
Auch die Freiwillige Feuerwehr Aichach befasste sich mit dem Thema. Sie zeigte unter anderem Fotos von der Hochwasser-Katastrophe im Juni 2024 Außerdem hatte sie ihr Dekontaminationsfahrzeug dabei, das bei sogenannten ABC-Unfällen, also Unfällen mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahrstoffen, zum Einsatz kommt. Viele Besucher ihres Standes seien selbst in der Feuerwehr aktiv oder hätten sonst einen Bezug zur Feuerwehr, stellte Stefan Kneißl fest. Was ihn freute, war, dass viele Kinder sich für die Feuerwehr interessierten. Denn die Feuerwehr warb auf der Wila auch um Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr.

Die Resonanz von Besuchern und Ausstellern sei positiv gewesen, lautete Eric Simanowskis Fazit nach drei Tagen Wila. Am Freitag und Samstag seien insgesamt rund 6000 Besucher auf der Gewerbeschau gewesen, am Sonntag 7000., schätzte er. „Es gibt einige Sachen, an denen wir noch feilen wollen.“ Zum Beispiel will er beim nächsten Mal den Food-Bereich etwas anders gestalten. „Er war für die Veranstaltung etwas zu groß.“
Außerdem überlegt der Organisator, mehr Programm anzubieten. Die Aussteller würden sich auch mehr am Forum mit den Vorträgen beteiligen wollen, hatte er in Gesprächen erfahren.

Am Konzept des Eintritts für die Wila will Simanowski auch in zwei Jahren festhalten. Bei freiem Eintritt seien es zwar mehr Besucher gewesen. Dafür hätten die Aussteller diesmal aber mehr Zeit für Gespräche gehabt und „wahrscheinlich eher das Publikum, das etwas kaufen wird“.
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