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Franziskus ist tot: So erinnern sich Aichacher und Friedberger an den Papst

Aichach-Friedberg

Küsschen vom Papst: Franziskus bleibt in Erinnerung als herzlich und menschlich

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    Kerstin Rosner besuchte mit ihrer Tochter Käthe 2016 eine Papst-Audienz. „Er hatte keine Berührungsängste“, erinnert sie sich.
    Kerstin Rosner besuchte mit ihrer Tochter Käthe 2016 eine Papst-Audienz. „Er hatte keine Berührungsängste“, erinnert sie sich. Foto: Malteser

    Zweimal ist der Aichacher Stadtpfarrer Herbert Gugler Papst Franziskus persönlich begegnet. Beide Male hat ihn der Pontifex nachhaltig beeindruckt. Die Todesnachricht erreichte ihn am Ostermontag während des Festgottesdienstes in Oberbernbach. Menschlich, herzlich, ein Erneuerer: So erinnern sich Gugler und andere Menschen an Franziskus. Eine junge Friedbergerin hatte sogar ein Küsschen von ihm bekommen.

    Pater Martin Manus ist priesterlicher Mitarbeiter in der Pfarreiengemeinschaft Dasing und Provinzsekretär der Pallottiner, von 2010 bis 2022 war er als Konsultor im Team der Generalleitung der Pallottiner in Rom und ist in dieser Zeit Franziskus einmal persönlich begegnet: in einer Audienz nach der Generalversammlung der Pallottiner. „Dabei hat mich seine einfache, herzliche und sehr persönliche Art beeindruckt, mit der er jedem Einzelnen begegnet ist. Da war Franziskus mehr Pfarrer und Seelsorger“, erinnert sich der Friedberger Pallottiner.

    Papst Franziskus ist tot: „Er hat die Kirche erneuert“

    „Als Jorge Mario Bergoglio nach seiner Wahl zum Papst den Namen Franziskus annahm, war das für mich irgendwie schon ein Signal, dass da etwas Neues auf die Kirche zukommt“, so Manus. Dieser Blick auf Menschen in Armut und dass der Papst „gegen viel Unverständnis und Widerstände die Kirche erneuert hat“, habe ihn bewegt. In diesem Perspektivwechsel liege die bleibende Bedeutung von Franziskus.

    Auf dem undatierten Handoutfoto hält der damalige argentinischen Kardinal Jorge Mario Bergoglio und jetzige Papst Franziskus in Buenos Aires einen Wimpel des Fußballclubs San Lorenzo de Almagro, dessen Anhänger er ist. Papst Franziskus ist seit seiner Kindheit ein eingefleischter Fußballfan. Papst Franziskus wurde am 13. März 2013 zum Papst gewählt. +++ dpa-Bildfunk +++
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    Papst Franziskus ist tot. Der 266. Bischof von Rom ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Er war der erste Papst aus Lateinamerika und benannte sich nach Franz von Assisi. Ein Rückblick auf sein Leben.

    Ähnlich blickt Herbert Gugler auf das Pontifikat des Papstes Franziskus. Dessen Bestreben, an die Ränder der Gesellschaft zu gehen, sein Einsatz für die Schwachen, „das war schon vorbildlich“, sagt der Aichacher Stadtpfarrer. Er habe neue Akzente gesetzt.

    Papst Franziskus: Nah bei den Menschen

    Sein Ansinnen dahinzugehen, wo die Menschen sind, habe Franziskus an Ostern nochmals gelebt. Nachdem er den Ostersegen „Urbi et orbi“ gesprochen hatte, ließ sich der Papst über den gesamten Petersplatz fahren. Zuvor hatte er nochmals die ihm wichtigsten Kirchen besucht. Im Nachhinein betrachtet, komme das einem Abschiednehmen gleich, findet Gugler. Dass Franziskus gerade an Ostern, dem Fest der Auferstehung, gestorben ist, sieht er als Vollendung dessen Weges.

    Eine Bildcollage überreichten Papst Franziskus (rechts) in Rom Stadtpfarrer Herbert Gugler (links) und der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rupert Jung (Mitte).
    Eine Bildcollage überreichten Papst Franziskus (rechts) in Rom Stadtpfarrer Herbert Gugler (links) und der damalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Rupert Jung (Mitte). Foto: Vatikan-Pressestelle

    Gugler selbst hat schöne Erinnerungen. Zweimal ist er Franziskus begegnet – „ein großes Geschenk“. 2017 überreichte er ihm mit dem damaligen Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rupert Jung eine Bildcollage: eine Ansicht der Aichacher Stadtpfarrkirche, zusammengesetzt aus über 400 Einzelbildern von Gemeindemitgliedern.

    Ein zweites Mal war er 2019 mit den Sternsingern der Elisabethschule bei ihm und staunte, wie viel Zeit sich der Papst für die Aichacher dabei genommen hat. Als „sehr menschlich, sehr offen“ habe er ihn erlebt. Er habe sich für jeden Sternsinger Zeit genommen, „Selfies“ mit sich machen lassen und Autogramme gegeben.

    Ein Selfie mit dem Papst durften Sternsinger der Elisabethschule und Stadtpfarrer Herbert Gugler mit dem Papst machen.
    Ein Selfie mit dem Papst durften Sternsinger der Elisabethschule und Stadtpfarrer Herbert Gugler mit dem Papst machen. Foto: L‘Osservatore Romano

    „Total fasziniert“ ist auch Rupert Jung von Franziskus. Dessen Wahl zum Papst hat der Aichacher auf dem Petersplatz miterlebt. Als er am Ostermontag mit unserer Redaktion telefoniert, hat er gerade einen Flug nach Rom und ein Hotelzimmer gebucht. Er sei am Anfang von Franziskus‘ Pontifikat dabei gewesen, das wolle er auch an dessen Ende, sagt er. „Mich hat dieser Mensch sehr, sehr, sehr beeindruckt. Deshalb möchte ich ihm die letzte Ehre erweisen.“

    Franziskus habe viel Innovatives auf den Weg gebracht. Seine zweite Stärke in Jungs Augen: „Seine Menschenfreundlichkeit und seine Normalität.“

    Kerstin Rosner war mehrmals mit den Maltesern auf Rom-Wallfahrt, mit dabei waren Kinder mit Besonderheit, auch ihre eigene Tochter Käthe. „Er war ein unglaublicher Menschenfreund, ohne Berührungsängste ist er auch auf diese Kinder und Jugendlichen zugegangen“, sagt die Friedbergerin. Damit habe er es geschafft, auch Menschen für den Glauben zu begeistern, die sich bereits von der Kirche abgewandt hatten.

    Der Papst hautnah: Kerstin und Käthe Rosner bei der Audienz mit Papst Franziskus.
    Der Papst hautnah: Kerstin und Käthe Rosner bei der Audienz mit Papst Franziskus. Foto: Malteser

    Der Papst habe ihn nur zwölf Jahren viel verändert; der Tod treffe die Familie sehr. Sie ist gespannt, wie es weitergeht. Sehr bewusst habe Franziskus seine Kardinäle ausgewählt, meint sie. Vielleicht sei der Zeitpunkt für einen Papst mit afrikanischen Wurzeln nun da.

    In vielen Kirchen, hier der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob, besteht die Möglichkeit, des verstorbenen Papstes zu gedenken. Auch Gedenkgottesdienste werden vorbereitet.
    In vielen Kirchen, hier der Friedberger Stadtpfarrkirche St. Jakob, besteht die Möglichkeit, des verstorbenen Papstes zu gedenken. Auch Gedenkgottesdienste werden vorbereitet. Foto: Peter Kleist

    Erinnerungen an Papst Franziskus

    Welche Erinnerungen haben Sie ganz persönlich an Papst Franziskus? Haben Sie ihn einmal getroffen oder ein besonderes Erlebnis gehabt, bei dem der Papst eine Rolle gespielt hat? Wie haben Sie ihn erlebt? Was wird für Sie von seinem Pontifikat bleiben? Teilen Sie mit uns Ihre Erinnerungen. Schicken Sie uns Ihre Bilder und Geschichten einfach per E-Mail an redaktion@aichacher-nachrichten.de oder redaktion@friedberger-allgemeine.de.

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