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Hilfsprojekt für einsame Senioren: Gemeinsame Treffen für engagierte Helfer

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Haus der Senioren startet Projekt für Menschen, die einsame Senioren betreuen

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    Viele ältere Menschen sind einsam. Doch auch Menschen, die sie begleiten oder betreuen, fühlen sich oft überfordert und alleingelassen.
    Viele ältere Menschen sind einsam. Doch auch Menschen, die sie begleiten oder betreuen, fühlen sich oft überfordert und alleingelassen. Foto: Karo Kraemer, dpa (Symbolbild)

    „Gemeinsam statt einsam“ – unter diesem Leitspruch ist das Haus der Senioren der Stadt Aichach seit fast 20 Jahren ein geschätzter Treffpunkt für die ältere Generation. Dort werden – unter der Anleitung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern – eine Vielzahl kostenloser Kurse und Veranstaltungen angeboten. Unter demselben Leitgedanken wollen nun der langjährige ehemalige AWO-Heimleiter Xaver Heichele und die sozial engagierte, Senioren- und Pflegeheim erfahrene Johanna Kensbock eine Senioren-Helfergruppe gründen.

    Ziel der beiden Ehrenamtlichen ist es, sowohl gemeinsame Besuche in Altenhilfeeinrichtungen als auch monatliche Gesprächsrunden als „Hilfsangebot für Helfer“ anzubieten. Angesprochen sind alle ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen sowie Angehörige, die ihnen nahestehende vereinsamte Senioren oder Seniorinnen begleiten und betreuen. Aber auch sonstige Interessierte, die mithelfen wollen, sind willkommen. Zu einem ersten Informationsgespräch in lockerer Runde laden die beiden Initiatoren ins AWO-Heim in Aichach ein. Als Termin wurde Donnerstag, 10. April, um 17 Uhr, festgelegt.

    Sie rufen ein neues Projekt für Menschen ins Leben, die vereinsamte Senioren begleiten oder betreuen: (von links) Johanna Kensbock, Xaver Heichele und AWO-Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka.
    Sie rufen ein neues Projekt für Menschen ins Leben, die vereinsamte Senioren begleiten oder betreuen: (von links) Johanna Kensbock, Xaver Heichele und AWO-Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka. Foto: Manfred Zeiselmair

    Nicht nur Senioren, sondern auch betreuende Angehörige fühlen sich oft allein gelassen

    Die Idee zu einem Helfergruppen-Projekt sei bei der Jahreshauptversammlung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) entstanden, erklärt deren Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka bei einem gemeinsamen Pressegespräch. Demnach beträfen die Themen „Einsamkeit“ und „Alleinsein“ nicht nur Seniorinnen und Senioren, sondern oft auch deren Angehörige, die sich bei der Pflege und Betreuung „alleingelassen“ oder „überfordert“ fühlen.

    Am Beispiel eines Besuches von Rollstuhl-Senioren auf dem Aichacher Christkindlmarkt 2024 erklärt Xaver Heichele, wie sich Helfer zusammenfinden könnten, um „gemeinsam statt alleine“ zu helfen. In einer Gruppe könne man nicht nur gemeinsame Aufgaben, sondern auch Verantwortung besser teilen. Um Notlagen und Einsamkeiten zu erkennen, wolle er die Einrichtungen der Altenhilfe „für eine partnerschaftliche Zusammenschau“ gewinnen.

    Zusammenkünfte sollen in kleinen Gruppen stattfinden

    In erster Linie sollen die Zusammenkünfte im Haus der Senioren, ab und zu aber auch in verschiedenen Aichacher Seniorenheimen stattfinden. Die Treffen sollen Hilfe für Helfer und Helferinnen anbieten, so Heichele. „Wir wollen die Leute heraus aus der Einsamkeit holen – und hinein in die Gruppe“, betont er. Die Zusammenkünfte sollen in kleinen Gruppen erfolgen. Heichele wünscht sich, dass in den Gesprächen „die oft Kräfte fordernden Besuche samt Begleitungsarbeit“ mit Gleichgesinnten ausgetauscht und verarbeitet werden.

    Wenngleich „Zeit das Kapital des Alters“ sei, wie Kristina Kolb-Djoka feststellt, wollen die Initiatoren mit der Einladung nicht nur ältere Menschen, sondern grundsätzlich alle ansprechen, die helfen oder helfen wollen.

    Gespräche sollen den Helfern Sicherheit vermitteln

    Für die aktive Senioren-Helferin Johanna Kensbock ist es wichtig, dass die angestrebte Rückkoppelung unter den Helfern „ein gutes Gefühl und Sicherheit“ für deren soziales Engagement vermittelt. „Wir wollen nichts professionalisieren oder gar belehren, sondern in lockerer Runde unsere Erfahrungen austauschen“, sagt Kensbock, die im Haus der Senioren bereits den Kaffee-Treff leitet. Die Gespräche müssten in einer gewissen „Schutzzone“ stattfinden. Kensbock und Heichele wollen dabei als vertrauensvolle Gesprächsführer fungieren und neutral bleiben. „Wir können zuhören, begleiten, beraten, Brücken bauen und Kontakte herstellen“, verspricht Heichele. Beide Initiatoren wünschen sich, dass ihre angebotene „Hilfe für Helfer“ Zuspruch findet und zugleich dem Gefühl des Alleinseins sowohl bei Helfern als auch bei Hilfebedürftigen entgegenwirkt – ganz im Sinne des Leitspruchs des Hauses der Senioren: „Gemeinsam statt einsam“.

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