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Kommentar: Moore schützen: Viel einfacher kann Klimaschutz nicht sein

Kommentar

Moore schützen: Viel einfacher kann Klimaschutz nicht sein

Carmen Jung
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    Moorschutz im Donaumoos: Darum bemühen sich der Donaumoos-Zweckverband und die CO2-regio. Auch in Affing wird diese Initiative gestartet.
    Moorschutz im Donaumoos: Darum bemühen sich der Donaumoos-Zweckverband und die CO2-regio. Auch in Affing wird diese Initiative gestartet. Foto: Ute De Pascale (Archivbild)

    Sie schützen Arten und ihren Lebensraum, das Grundwasser, den Boden und das Klima. Es ist nicht übertrieben, wenn Jonas Galdirs vom Klimabüro CO2-regio Moore als "Alleskönner" bezeichnet. Diese Alleskönner liegen vor unserer Haustür und oft wissen wir das gar nicht mehr. In der Gemeinde Affing zum Beispiel gibt es 75 Hektar Moorböden, zum Teil noch intakt. Das Moor-Potenzial ist um ein Vielfaches größer. Es muss nicht gleich der Flughafen vernässt werden, doch es wird Zeit, diesen "Klimaschatz" so gut wie möglich zu heben.

    Denn recht viel einfacher als mit dem Schutz von Mooren lässt sich Klimaschutz kaum betreiben. Sie sind Wäldern als Speicher des Klimakillers CO2 bei Weitem überlegen. Weltweit bedecken Moore etwa drei Prozent der Landfläche, Wälder rund 30 Prozent. Trotzdem speichern Moore etwa doppelt so viel Kohlendioxid wie alle Wälder der Erde zusammen.

    Auf Moorböden sollen Landwirte Gewinne erzielen können

    Dabei ist der Aufwand nicht einmal groß, zumindest wenn sie mit so vielen anderen Bemühungen im Hinblick auf Klimaschutz verglichen werden, wie etwa dem Bau von Windrädern. Um Moore zu schützen, müssen diese lediglich vor dem Austrocknen bewahrt oder wieder vernässt werden. Schwierig ist allerdings eines: Es gilt, die Besitzer der betreffenden Flächen zu überzeugen, dass eine "nasse Wies'n" heutzutage etwas wert ist. Das ist nicht nur ideell, sondern durchaus auch monetär gemeint. Der Ansatz des Klimabüros CO2-regio ist vor allem deshalb überzeugend, weil er Landwirten die Chance bietet, mit Moorböden Gewinne zu erzielen. Sie müssen schließlich von etwas leben.

    Es war die richtige Entscheidung des Affinger Gemeinderates, in den Moorschutz einzusteigen. Sie fiel nicht so schwer angesichts der Tatsache, dass schon 3000 Euro für den ersten Schritt reichen. Allerdings darf es jetzt nicht dabei bleiben. Am besten geht die Gemeinde mit gutem Beispiel voran, wenn die nächste Ausgleichsfläche für eine Baumaßnahme fällig ist. So lässt sich Überzeugungsarbeit am besten betreiben - möglichst über Affings Grenzen hinaus.

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