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Nachhaltige Mähstrategien in Sielenbach: Artenvielfalt statt Mulchen fördern

Sielenbach

Mähen statt Mulchen für die Artenvielfalt: So geht es in der Modellgemeinde weiter

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    In der Modellgemeinde Sielenbach steht diese Woche die Mahd von Testflächen an. Im Mittelpunkt steht dabei die Steigerung der Artenvielfalt.
    In der Modellgemeinde Sielenbach steht diese Woche die Mahd von Testflächen an. Im Mittelpunkt steht dabei die Steigerung der Artenvielfalt. Foto: Lennart Dittmer, Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau

    Mulchen statt Mähen ist seit den 80er Jahren auch im Wittelsbacher Land Mode. Doch unter diesem Umgang mit dem Grün an Straßen- und Wegerändern leidet die Artenvielfalt. In der Gemeinde Sielenbach läuft seit dem vergangenen Jahr eine Testphase mit dem Ziel, die Pflege öffentlicher Grünflächen so zu gestalten, dass die Artenvielfalt eine Chance hat und das Mähgut sinnvoll verwendet wird. Die Bemühungen werden in diesem Jahr fortgesetzt.

    Hintergrund: Wo gemulcht wird, also das Mähgut an Ort und Stelle liegen bleibt und verrottet, wächst das Straßenbegleitgrün immer üppiger und es muss immer häufiger entfernt werden. Die Folge: An den Wegrändern wachsen heute Gras, Brennnesseln und Disteln, wo es früher üppig blühte. So verschwinden immer mehr Arten. Sielenbach testet als Modellgemeinde Alternativen. Dort steht in dieser Woche die Mahd der Testflächen an.

    Wohin mit dem Mähgut öffentlicher Flächen?

    Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) ist mit der Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege und dem Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg in das zweite Projektjahr „Mähgutverwertung von Straßenbegleitgrün und anderen öffentlichen Flächen“ gestartet. Ziel ist es, einen linearen Biotopverbund zur Steigerung der Artenvielfalt und Wertschöpfungsketten in der Landwirtschaft vor Ort zu schaffen. Auch in diesem Jahr werden moderne Mähtechniken getestet. Dabei sollen die Empfehlungen für eine ökologische Mahd „noch besser umgesetzt“ und ein neues Logistikkonzept geprüft werden.

    Im Hintergrund sind seit dem Start Abstimmungsprozesse gelaufen. Bei einem Netzwerktreffen im Dezember wurde der Mitteilung zufolge der Maschinenring Wittelsbacher Land mit ins Boot geholt. Mit dabei sind ebenso das Amt für Landwirtschaft Augsburg und die Verwaltungsgemeinschaft Dasing, zu der Sielenbach gehört. Im Landratsamt gibt es eine Arbeitsgruppe, die Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Erste Lösungswege seien in Gesprächen mit interessierten Biogasanlagenbetreibern abgestimmt worden, teilt das Landratsamt mit.

    Lennart Dittmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der LWG in Veitshöchheim, ist der Gemeinde Sielenbach und dem Landkreis dankbar, dass sie sich den komplexen Herausforderungen einer Verwertung von Mähgut öffentlicher Flächen stellen. Er hält es für wichtig, dass dabei möglichst lokale Landwirte einbezogen werden. Bis sich nachhaltige Veränderungen einstellen, ist nach seiner Einschätzung trotzdem ein langer Atem nötig. (AZ)

    Informationen: Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege Aichach-Friedberg, Manuela Riepold, 08251/92-392 oder manuela.riepold@lra-aic-fdb.de

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