Der Markt Pöttmes schreibt seine Stromlieferung auch in Zukunft nicht selbst aus. Stattdessen beteiligt er sich erneut an der Bündelausschreibung des Bayerischen Gemeindetags. Das beschloss der Marktgemeinderat mit einer Gegenstimme (Erich Poisl, CWG). Die Entscheidung fiel jedoch erst, nachdem die Mitglieder ausführlich Für und Wider abgewogen hatten. Denn die zurückliegende Bündelausschreibung hatte der Gemeinde horrende Stromkosten eingebracht.
Seit Beginn der Bündelausschreibungen über den Bayerischen Gemeindetag hatte Pöttmes daran teilgenommen und nach eigener Einschätzung von 2014 bis 2022 gute Ergebnisse erzielt. „Mit der Energiekrise und den dadurch steigenden Strompreisen kann die letzte Ausschreibung für die Jahre 2023 bis 2025 aber nur als desaströs bezeichnet werden“, hieß es in der Sitzungsvorlage der Ratsmitglieder. Die Gemeinde musste – wie viele andere – exorbitante Preise für ihren Strom bezahlen. Die Entscheidungsgewalt lag beim Bayerischen Gemeindetag.
Gemeinderatsmitglieder zweifeln, ob eigene Ausschreibung günstiger wäre
Nun stand die Idee im Raum, selbst einen Dienstleister mit der Ausschreibung zu beauftragen – in der Hoffnung auf mehr Flexibilität und eigene Entscheidungshoheit. Die Nachbargemeinde Baar hatte kürzlich beschlossen, sich erneut an der Bündelausschreibung zu beteiligen. Der Pöttmeser Marktgemeinderat entschied nun genauso.
Zweiter Bürgermeister Manfred Graser (Bürgerblock) und CWG-Fraktionssprecher Georg Lohner äußerten Zweifel, ob die Gemeinde mit einer eigenen Ausschreibung günstiger wegkäme. Jürgen Mayer (Bürgerblock) gab zu bedenken, dass die Gemeinde nicht mehr auf die Bündelausschreibung aufspringen könnte, wenn sich kein Bieter für Pöttmes fände.
Rathausmitarbeiter: „Desaster wie beim letzten Mal wird sich nicht wiederholen“
Dritter Bürgermeister Hubert Golde (fraktionslos) hatte dennoch Sorge, dass die Gemeinde möglicherweise wieder hohe Stromkosten akzeptieren müsste, wenn die Ausschreibung in eine ungünstige Zeit fiele. Peter Fesenmeir von der Rathausverwaltung versuchte zu beruhigen. Der Gemeindetag würde in einer ähnlichen Situation wohl eine bessere Lösung finden, hoffte er. „So ein Desaster wie beim letzten Mal wird sich nicht wiederholen.“
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