In einem Waldstück westlich des Pöttmeser Ortsteils Schorn fand ein Spaziergänger im Oktober vergangenen Jahres einen großen Berg illegal abgeladener Reifen. Ein Unbekannter hatte sie dort „entsorgt“. Die Polizeiinspektion Aichach und die Staatsanwaltschaft Augsburg suchten seitdem nach dem Täter. Vor Kurzem wurden die mehr als 1000 Reifen aus dem Wald entfernt – auf Kosten der Allgemeinheit.
Im Oktober war die Anzahl noch auf 300 bis 400 Reifen geschätzt worden (wir berichteten). Schlussendlich wurden jedoch mehr als 1000 Autoreifen aus der Senke entfernt. Dass in der Zwischenzeit mehr Reifen abgelagert wurden, schließt das Landratsamt aus. Sachbearbeiterin Sophia Ostermayr sagt: „Es ist dieselbe Ablagerung. Man hat sich wahrscheinlich nur verschätzt.“
Mühsamer Abtransport der Reifen aus Wald bei Schorn dauert drei Tage
Die Reifen wurden von einem Forst- und Landwirtschaftsweg einen Hang hinunter in ein dichtbewachsenes Waldstück gerollt. Bäume und Sträucher hätten das volle Ausmaß der entsorgten Reifen verborgen, so die Sachbearbeiterin. Das Terrain habe die Entfernung erschwert.

Drei Tage benötigten Mitarbeiter der Firma Volkmar Hagen Reifengroßhandel aus Aichach, um die Reifen zu entfernen. Wie Geschäftsführer Daniel Hagen berichtet, sei die mühsame Bergung der Reifen vorerst von Hand erfolgt – mithilfe einer Menschenkette. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, unter anderem des steilen Hangs, seien die Reifen ab dem zweiten Bergungstermin mit einem Stahlseil hochgezogen worden. Hagen sagt: „Wir hatten darin noch keine Erfahrung. Wir waren auch wirklich überrascht davon, wie viele Reifen es waren.“
Entsorgungskosten für illegal bei Schorn abgeladene Reifen betragen 10.000 Euro
Der Reifengroßhandel gibt Reifen normalerweise eine zweite Chance. „Aber die waren zu verschmutzt, um noch etwas Sinnvolles damit anzufangen“, so Hagen. Schlussendlich nahm ein zertifizierter Entsorgungsbetrieb die Reifen ab. Hagen erklärt: „Die werden dort wahrscheinlich klein gemacht und für die thermische Verwertung genutzt.“ Sprich: Sie werden verbrannt. Die Entsorgungskosten belaufen sich auf knapp 10.000 Euro.
Die Polizeiinspektion Aichach leitete den Fall weiter an die Staatsanwaltschaft Augsburg. Diese erstattete Anzeige gegen Unbekannt wegen des Vorwurfs des unerlaubten Umgangs mit Abfällen durch Entsorgung von Reifen. Das Verfahren wurde mittlerweile eingestellt, da kein Täter ermittelt werden konnte. Eine ähnliche Reifenablagerung war im November auch in der Nähe von Unterweilenbach (Gemeinde Aresing, Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gefunden worden. Ob ein Zusammenhang besteht, ließ sich der Staatsanwaltschaft zufolge nicht klären.
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